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Januar 3, 2020

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Heute sollten wir Moskau verlassen und abends mit der transsibirischen Eisenbahn nach Kungur aufbrechen. Doch zuvor wollten wir noch etwas von der Stadt sehen, unter anderem den Izmailovo Trödelmarkt.

Um 12 Uhr mussten wir unser Zimmer räumen, doch die nette Rezeptionistin, die uns auch am Anreisetag begrüßt hatte, ermöglichte uns, das Gepäck unterzustellen. Die teure Gepäckabgabe (250 Rubel pro Gepäckstück), die wir tags zuvor am Bahnhof begutachtet hatten, blieb uns somit erspart. 

Ohne Gepäck fuhren wir dann also zu unserem letzten Ziel in Moskau. Es gibt noch viel mehr zu sehen, aber man muss ja eine Auswahl treffen.

Izmailovsky Market

Izmailovsky Market: Das ist ein Markt, den viele Reiseführer empfehlen. Die Anreise gestaltete sich jedoch etwas schwierig. Von der Metro aus vertrauten wir Tripadvisor und marschierten los. Irgendwie kamen wir nicht zu dem gewünschten Ziel. Also blieb uns nichts anderes übrig, Einheimische anzusprechen. Ich zeigte auf den Namen und auf ein Bild des Marktes und die Dame zeigte in die entsprechende Richtung. Nach 3 km Umweg sahen wir dann eine Nachbildung des Kremls und diverse andere Gebäude wie z.B. eine Windmühle.
Der Markt selber zeigte das, was wir bereits in Souvenier-Läden gesehen hatten: Matroschkas in allen Variationen (Michael Schumacher als Matroschka-Figur), die Uschankas, Handschuhe, Schals etc. Wir hatten jetzt aber Hunger und Kaffeedurst und suchten etwas zum Einkehren. Das einzige Restaurant, das auf dem Gelände geöffnet hatte, war eine Küche aus chinesichen, vegetarischen und indischen Speisen. Alles war gut und der Hot Cappucino von Oliver wurde sogar am Tisch flambiert. Hierfür wurde der Cappucino mit Zucker bestreut und mit einem Bunsenbrenner karamelisiert.

Vor Ort gab es diverse Lebensmittelgeschäfte, doch wir wollten erst kurz vor der Abfahrt für die Zugfahrt einkaufen gehen. 

Abfahrt von Moskau

Um kurz vor 17 Uhr holten wir unser Gepäck aus dem Hotel und bedankten uns bei der Hotel-Rezeptionistin mit deutscher Schokolade, die es hier auch an jeder Ecke zu kaufen gibt. Im nebenliegenden Supermarkt deckten wir uns mit Kleinigkeiten für unterwegs ein. Unser 3-Tages-Metro-Ticket war gerade abgelaufen, so dass noch ein Einzelticket zum Bahnhof kaufen mussten. Dort verbrachten wir dann den Abend bis zur Abfahrt des Zuges in einem kleinen Bahnhofs-Restaurant, dass russisches Essen anbot.

Diesmal hatten wir Plätze im 4er-Abteil in der 2. Klasse gebucht und zwei obere Betten reserviert. Wir bekamen alles gut verstaut und waren erstmal froh, das Abteil für uns alleine zu haben. In Wladimir allerdings schon stieg dann eine Mutter mit ihrer etwa 10jährigen Tochter zu, die noch bis 2 Uhr nachts mit dem Beziehen der Betten und dem Verspeisen von Köstlichkeiten beschäftigt waren. Oliver schlief recht schnell ein. Ich schaute noch lange aus dem Fenster und sah vielen schneebedeckten Landschaften.  

An diesem Tag wollten wir uns die Metro-Stationen der Stadt Moskau, Russland, anschauen.

Metro-Stationen in Moskau

Moskau ist schon oberirdisch sehr imposant und besuchenswert, aber das Metro-System ist nochmal ein Erlebnis für sich (hierzu wird es noch einen separaten Artikel geben). Wir hatten schon mehrere Stationen im Vorbeifahren oder beim Umsteigen gesehen, doch jetzt wollten wir genau wissen, wo wir sind. 

Abfahrtsbahnhöfe für den Fernverkehr / Schließfächer

An der ersten Station brauchten wir noch eine Orientierung, von wo wir am nächsten Tag abfahren wollten. Die Bahnhöfe Jaroslawski, Kasanski und Leningradsky liegen alle neben der U-Bahn-Station Komsomolskaja. Zu unserem nächsten Ziel Kungur sollte der Zug (Transsibirische Eisenbahn) vom Bahnhof  Jaroslawski starten. In diesen kamen wir nur, indem wir eine Kontrolle passierten. Alles wie am Flughafen.
Auf dem Weg zurück zur Metro entdeckten wir per Zufall Schließfächer, die in einem dunklen, einsamen unterirdischen Gang waren. Man kann ein Gepäckstück für 24 Stunden für 350 Rubel (ca. 5€) dort einschließen. Gut zu wissen, falls wir für den Folgetag keine andere Möglichkeit finden.

Georgisches Essen

An der zweiten Station (Mira Prospekt) mussten wir jedoch erst etwas essen. Durch Zufall fanden ein georgisches Restaurant Natakhtari Cafe. Ich bestellte wieder das mit Käse gefüllte Brot (Chatschapuri), welches mit einem Ei bedeckt wird. Für Oliver gab Lobiani mit Fleisch und diversen Kräutern gefüllt. Das kann man nur empfehlen.

Im Restaurant recherchierten wir mehrere Online-Artikel zu den schönsten Metro.Stationen und legten zu unsere Route fest:

  1. Komsomolskaya
  2. Prospekt Mira
  3. Novoslobodskaya
  4. Belorusskaya
  5. Kievskaya
  6. Park Pobedy (Siegespark)
  7. Theater
  8. Ploshchad Revolyutsii (Bronze-Statuen, viel Andrang)
  9. Maykovskaya

Die letzte Station sollte eine der schönsten Stationen in Moskau sein, dabei fanden wir Ploshchad Revolyutsii viel beeindruckender. Es war schon recht spät, als wir an der Maykovskaya (0 Uhr) ankamen und wir hatten wieder Hunger. Das einzige, was wir auf die Schnelle fanden, war ein tchechisches Restaurant, wo wir Burger und Gulasch bestellten. Alles wurde sehr knapp, da die Bahnen nicht die ganze Nacht durch fahren. Trotzdem schafften wir es schnell und sicher nach Hause.