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Januar 27, 2020

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Mit trockenen Hals und ohne Getränke wachten wir in unserem Loft in Wladiwostok Russland auf. Olli erbarmte sich und organisierte uns etwas aus dem Supermarkt auf der Einkaufsstraße.

Am Bahnhof, der auch gleichzeitig Einkaufszentrum und Hafen ist, erkundigten wir uns bei der Fährgesellschaft, ob es nicht doch eine Fähre nach Korea oder Japan gibt. Aus den Medien hatten wir erfahren, dass die Schiffsgesellschaft aktuell pausiert, doch das wollten wir bei den Zuständigen nochmal erfragen. Leider waren wir erfolglos, so dass unser Plan, nur mit Zug, Bus und Schiff zu fahren, nicht aufgeht.

Unisex Toilette
Unisex Toilette

Gegenüber vom Bahnhof entdeckten wir ein Restaurant, das wir testen wollten: Zolotoy Feniks. Es war eine Mischung von verschiedenen asiatischen Küchen. Typischerweise waren die Gerichte, die ich mir ausgesucht hatte, nicht verfügbar. Auch die Alternativen waren ausverkauft. Also hatten die ganzen Überlegungen wenig Sinn, so dass ich ganz schnell auf zwei Speisen mit viel Gemüse zeigte. Alles sehr lecker!
Toiletten waren wie so oft auf unserer Reise für beide Geschlechter gleich.

Kaffee gab es für uns wieder in der Nähe der Statuen der sowjetischen Kämpfer.
Dort buchten wir auch unseren Flug nach Seoul für den 29.1.2020. Internet haben wir ja nicht überall und freuen uns immer über Cafés mit Wlan.

Das Gedenk-U-Boot C 56

U-Boot-Wladiwostok
U-Boot-Wladiwostok
U-Boot von innen
U-Boot von innen

Mehr durch Zufall kamen wir zum Hafen, an dem ein U-Boot aus dem großen Vaterländischen Krieges steht. Weil wir noch nie ein U-Boot von innen gesehen hatten, zahlten wir gerne den Eintritt von 100 Rubeln. Erst sah es eher nach einem langweiligen Raum aus, doch je tiefer wir ins Innere kamen, desto eingeschränkter wurde auch unsere Bewegungsfreiheit. Wir mussten uns ducken und durch Luken kriechen.

Gegenüber liegt ein riesiges Kriegsschiff vor Anker. Es hatte schon beängstigende Wirkung auf mich. Umgeben waren wir von Wänden zum Gedenken an die Toten aus dem Krieg.

Die Drahtseilbahn in Wladiwostok und der Weg dorthin

Eine Attraktion dieser Stadt ist die Drahtseilbahn. Wir stiefelten den Berg immer weiter rauf und fanden keinen Einstieg. Die Stadt ist auch nicht für Fußgänger gemacht. Zebrastreifen, an denen auch immer alle brav halten, wenn man sie dazu nötigt (lach), liegen teilweise hinter Kurven, so dass es noch recht gefährlich ist, diese zu überqueren. Wie so oft in Russland gibt es keine Ampeln, sondern Unterführungen. Hier auf dem Berg gibt es sogar eine Kreisverkehr-Unterführung, das heißt, dass mitten im Kreisverkehr etwas tiefer gelegt, eine Unterführung in drei Richtungen verläuft.
Wo wir schon mal oben waren, gingen wir auch auf den Eagle`s Nest Mount. Von hier kann man die Stadt, insbesondere den Hafen, die Brücke und die umliegenden Berge bestaunen. Der Weg hinauf ist allerdings etwas steinig.

Drahtseilbahn Wladiwostok
Drahtseilbahn Wladiwostok

Wieder ein Stück hinunter erreichten wir dann endlich die Drahtseilbahn. Oben ist ein Bücherregal, in das ich mein Russisch-Buch reingestellt habe. Bald verlassen wir Russland, so dass ich es nicht mehr mit mir herumschleppen werde. Die Drahtseilbahn war gar nicht so spannend. Es war aber immer noch besser als die 1001 Stufen hinunter zu laufen.

Kaufhaus Gum

Unten angekommen suchten wir das Gum auf, das größte Kaufhaus der Stadt. Dort schlürften wir köstlichen Tee, der ironischerweise von einer deutschen Firma stammt. Während Oliver die Toilette aufsuchte, die im obersten Stockwerk liegt, wurde er zunehmend irritierter. In einer Etage war ein riesiges Schwimmbecken, in einer anderen gestalteten Kinder Kreaturen aus Schokolade. Das ist ein Kaufhaus?

Anschließend spazierten wir über die zugefrorene Bucht. Es sah toll aus wie die Sonne sich langsam verkroch und allmählich die Straßenbeleuchtungen angingen.
Abends entschieden wir uns für ein japanisches Ramen-Restaurant. Interessant waren die Getränke. Der erste Tee war hervorragend, weshalb wir zum Schluss noch jeder eine Kanne bestellten. Er war jedoch stark gezuckert und sorgte dafür, dass mir den ganzen Abend schlecht war.