Nachdem wir schon drei Monate auf der kleinen Insel Pulau Kapas an der Ostküste der malaysischen Halbinsel verbracht hatten, erwarteten wir jetzt auf Pulau Tuba nicht mehr viel Neues. Es handelt sich mehr um einen Freundschaftsbesuch, um unsere beiden Bekannten Gahsri und die Köchin Koi wieder zu sehen.

Wohnen auf Pulau Tuba

Am ersten Abend erwartete uns lediglich Koi, da Gahsri noch vom Festland auf dem Weg zurück auf die Insel war. Sie kochte leckeren Tintenfisch für uns und wir genossen die thailändische Küche (Koi kommt ursprünglich aus Thailand).
Unser Haus verfügt über zwei Zimmer, ein riesiges Bad und eine Küche. Alles natürlich mit Klima-Anlage. Normalerweise nehmen wir das Chalet (wir waren schon zweimal hier), das aus nur etwa 8 qm mit kleinem Bad verfügt.

Meer und Tiere um Pulau Tuba

Bei unserer Ankunft zeigte uns der Bootsmann einen springenden Delfin, von dem ich jedoch nur eine Flosse gesehen habe. Neben hüpfenden kleineren Fischen schwamm noch ein Seeotter an uns vorbei. Laut Gahsri handelt es sich um eine Familie, die normalerweise zu viert unterwegs ist, und sich auch sehr nah an Land traut, wenn es auf der Insel ruhig ist.

Das Wasser der Andaman See ist nicht so klar wie das Wasser an der Ostküste (südchinesisches Meer), so dass unser Schnorchelgang nicht so spannend war. Man konnte die Hand vor Augen sehen, mehr jedoch nicht. Es war ein komisches Gefühl, in vergleichsweiser „dunkler Brühe“ zu schwimmen.

Auch hier gibt es Gezeiten, in denen sich das Wasser sehr weit zurückzieht, und man auf dem matschigen Meerboden waten kann. Viele Krebse kriechen am Strand entlang. Abends kommen die sehr großen ganz nah an einen herangekrochen.

Zur Unterkunft gehören der Hund Brekki, sowie zwei Gänse und drei Enten, die Gahsri alle gekauft hat. Brekki fand es toll, uns zu sehen, liebte es aber auch, uns in die Waden zu zwicken. Erst nachdem er uns besser kannte, wurde er friedlicher. Auch die Gänse zeigten sich oft aggressiv und rannten schnatternd auf uns zu.
Koi hat sich im letzten Jahr einen Affen zugelegt, der sein Leben an der Leine verbringt. Am zweiten Tag war sie mal mit ihm am Strand spazieren. Der Affe sprang direkt auf meinen Arm und setzte sich auf meinen Kopf. Ein ausgewachsener Javaneraffe bringt ein ganz schönes Gewicht mit sich. Streicheln ließ er sich nicht, denn er wollte sofort beißen. Deshalb hielten wir Abstand. Koi meinte zwar, dass man ihn mit Futter bestechen kann und er dann recht umgänglich wäre, doch wir halten nicht viel von Affen als Haustieren, zumal im angrenzenden Dschungel die gleiche Affenart, allerdings in Freiheit, lebt.

Ruhrpottrodeo auf Pulau Tuba

Normalerweise besuchen wir in Deutschland fast jedes Jahr das Ruhrpott-Rodeo. Wegen der Corona-Einschränkungen fiel es nicht ganz aus, sondern wurde zu einem Online-Event umgewandelt. Das hieß für uns, dass wir auch „teilnehmen“ konnten. Mit einer Hängematte und einer Picknick-Decke ausgestattet, ließen wir uns am Strand mit dem Laptop nieder und feierten so mit anderen Online-Teilnehmern. Eine lustige Sache.

Trip über die Insel Pulau Tuba

Bisher kannten wir nur den Inselabschnitt, der Gahsri gehört. Ein steiler, steiniger Weg führt durch den Dschungel in ein Dorf. Da wir nun erstmalig fast eine ganze Woche hier sind, planten wir, mehr von der Insel zu entdecken. Ein Bootsmann brachte uns zu einer Anlegestelle, an der seine Frau mit dem Auto wartete. So blieb uns der beschwerliche Weg erspart.

Es erstaunte uns, dass Pulau Tuba und die angrenzende Insel Pulau Dayang Bunting doch so groß sind. Im Gegensatz zu unserem Inselparadies Pulau Kapas fahren hier Autos und es gibt sogar zwei Schulen. Beide kleinen Inseln sind mit einer einspurigen Brücke verbunden.

An mehreren Stellen legten wir kurze Stopps ein, damit wir alles bestaunen konnte. Toll waren die vielen bunten Fischerboote, die vielen Palmen und auch auch die engen Wege.
In einem kleinen Laden erstanden wir ein paar Snacks und Getränke für umgerechnet knapp 1 EUR.

Ein kleiner Pfad mit Stufen brachte uns der Natur sehr nah.

Auf den Straßen kreuzten uns viele Tiere. Gelegentlich kamen die Kühe uns sehr nah.

Plastikmüll auf Pulau Tuba

Erschreckend war jedoch der viele Müll rund um die Insel herum. Es scheint hier niemanden zu stören, dass das Meer voller Plastikmüll ist. Natürlich wird viel vom Festland angeschwemmt, doch sollte jeder versuchen, Plastik zu vermeiden.
In unserer Unterkunft Wild Pasir Panang kommt klares Wasser aus der Leitung vom Festland, muss aber vor dem Genuss abgekocht werden. Wir hatten immer eine Kanne abgekochtes Wasser im Kühlschrank und waren so nicht abhängig von Plastikflaschen.
Vor unserer Reise habe ich mir von meiner Tante eine Lifestraw-Filterflasche gewünscht, die ich immer mit mir führte. Doch nicht jedes Wasser wollte ich damit filtern, denn in Russland kommt beispielsweise noch Wasser aus metallbelasteten Leitungen.
Das war nun endlich die Gelegenheit, die Flasche an einen Ort zu bringen, wo sie täglich genutzt werden kann. Zum Abschied schenkte ich sie Koi, die sich sehr darüber freute. Sie wollte sich immer schon eine solche Filterflasche kaufen.

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