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Jules

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Noch zwei Wochen, dann geht die Weltreise endlich los. Wir sind schon dabei, uns von allen zu verabschieden. Nächste Woche steht der schwierigste Abschied an: von der Familie. Das Schöne ist, dass sich mittlerweile alle mir uns freuen und uns auf dem Blog folgen werden.

Wir haben jetzt alles beieinander. Die Visa sind da, wir sind gegen alles, was wir für nötig erachten, geimpft. Jetzt steht noch das Kofferpacken an. Aber das sind wir ja gewohnt von unseren bisherigen Reisen.

”Lesen verbindet”, das war ein Teil des Titels meiner zweiten Examensarbeit. Zur Vorbereitung der Weltreise brauche ich immer viel Literatur, die mich Land und Leuten näher bringt. Nicht nur Reiseführer, sondern auch Romane, die in unseren Destinationen spielen, stapeln sich in unserer Wohnung. Unterwegs werde ich größtenteils auf Ebooks zurückgreifen. Die Reiseführer in Buchform kommen natürlich mit, werden aber im jeweiligen Land verbleiben.

Reiseführer geht auf Reisen

In Myanmar habe ich meinen Reiseführer in einem Hostel hinterlegt, den ein deutsches Pärchen weiter nutzen konnte. Danach entstand ein netter Email-Kontakt.

Eine Weltreise ohne wirkliche zeitliche Begrenzung (wir haben ein ganzes Jahr zur Verfügung) sollte Zeit zu Spontanität bieten. Trotzdem haben wir natürlich vorher unsere Route und mögliche Zeiträume grob abgesteckt. 

Fest stand nur die Reise mit der transsibirischen Eisenbahn und der längere Aufenthalt in Asien sowie ein Trip durch Südamerika. Bei der Feinplanung kam dann noch Skandinavien dazu. Da wir im Winter durch Russland reisen wollen, um den Baikalsee im gefrorenen Zustand zu erleben, musste noch ein interessantes Ziel davor geschoben werden.

Obwohl wir schon viele Reisen in Richtung Asien unternommen haben, waren wir noch nicht gegen alles geimpft, was eine Weltreise erfordern könnte. Ob und wie und wann man sich impfen lassen sollte, bleibt ja jedem selbst überlassen. Für mich habe ich aber die Entscheidung getroffen, dass ein kleiner Pieks mein Leben und womöglich das meiner Mitmenschen retten kann.

Beim Beratungsgespräch fragte uns unser Hausarzt, der auch Spezialist für Gelbfieber-Impfungen ist, was denn unsere Reiseziele wären und holte sein Impf-Handbuch heraus. Nach fünf Minuten schob er es beiseite und sagte: Also einmal alles! Zu jeder Impfung erklärte er uns die Art der Dosierung und nannte uns Länder, für die diese Impfungen sinnvoll wären.

Impf-Marathon

Drei Monate vor unserer Reise ging der Impf-Marathon los. Impfungen, mit wahrscheinlichen Nebenwirkungen, habe ich auf die Sommerferien verlegt.

Wichtig ist, sich über die Impfintervalle zu informieren, da manche Impfungen Mehrfachimpfungen sind. Außerdem muss man sich frühzeitig mit den Impfbeständen in den Apotheken bzw. in der Stadt auseinandersetzen. Der Tollwut-Impfstoff ist zeitweise nicht zu bekommen. Außerdem gibt es Berufsgruppen, die für die Impfungen bevorzugt werden z.B. Jäger. Da muss man sich als Freizeit-Reisender hinten anstellen.

Letztendlich habe ich alle Impfungen gut vertragen. Lediglich nach einer gleichzeitigen Impfung von Tollwut (3. Injektion) und Typhus drehte in der folgenden Nacht mein Magen durch und warf mich am nächsten Tag völlig um. Mir war megaschlecht, denken konnte ich auch nicht mehr. Netterweise kamen im Fernsehen auch nur Kochsendungen und in meinem Kopfkino gab es nur triefende, fettige Burger. Naja, ich habe es überstanden. Den Tag darauf konnte ich wieder arbeiten, aber eine Woche nichts Richtiges essen. Geschadet hat es mir nicht.

Von der Gelbfieberimpfung habe ich nur eine Licht- und Berührungsempfindlichkeit davon getragen, die etwa eine Woche anhielt. Kein Drama! Jetzt habe ich in meinem Impfausweis eine von meinem Arzt und mir unterschriebene Impfbescheinigung, auf die ich auch meine Perso-Nummer eintragen musste.

Das haben wir geimpft
(bestehende Impfungen werden hier nicht genannt)

  • Cholera (Schluckimpfung, 2x)
  • FSMS
  • Gelbfieber (eine Spritze)
  • Japanische Enzephalitis (zwei Spritzen)
  • Hepatitis A & B (Auffrischung, eine Spritze)
  • Typhus (ein Spritze)
  • Tollwut (drei Spritzen)

Hm, wie soll man ein Weltreise vorbereiten? Nach der Beantragung der Jahresfreistellung vor 6 Jahren ist erstmal nicht viel passiert. Vor drei Jahren haben wir dann unsere Familien informiert und haben überraschend positive Rückmeldungen bekommen. Dann kamen natürlich Fragen, womit wir uns noch nicht so intensiv befasst haben. Wie seid ihr versichert? Braucht ihr Visa? Kommt ihr zwischendurch zurück?