Heute landen wir mit dem Flugzeug auf Fidschi in der Südsee. Erstmalig auf unserer Reise werden wir bei Einheimischen in einem kleinen Dorf wohnen und auf Luxus wie einer Dusche und einer Toilette mit Wasser verzichten, dafür aber warme Temperaturen und das Meer vor der Nase genießen.

Flug mit Fiji-Airlines – ein Nachtflug, der uns drei Stunden klaut

Besonders erholsam war der Flug nicht. Zum ersten, weil so viele Ansagen gemacht wurden, zum zweiten, weil es zwei Mal Essen gab. Das Abendessen wurde gegen 22.30 Uhr serviert, Frühstück gab es um 5 Uhr früh (Tokio Zeit). Die Uhr wurde zwischenzeitlich wieder umgestellt, dass es “humane” 8 Uhr waren, uns aber die drei Stunden fehlten. 

Ankunft auf Fidschi – das Paradies der Südsee?

Die Landung war sanft und der Ausstieg ging zügig vonstatten. Draußen kam uns drückende Wärme entgegen. Noch vor dem Zoll reihten wir uns zum Gesundheitscheck ein. Durch die Corona-Erkrankungen in China mussten wir schriftlich angeben, ob und welche Krankheitssymptome wir hätten. Ein Empfangs-Komitee aus drei Sängern mit Gitarren stimmte uns mit Südsee-Klängen ein. 

Fidschi Waiwai

Die Eingangs-Halle hatte zwei Duty-Free-Läden, doch wir hatten noch eine Fahrt zu einem Supermarkt vor uns, weil es auf den Inseln nicht alles gibt. Nachdem Oliver Geld geholt hatte (Geldutomaten gibt es auf den Inseln auch nicht), fanden wir einen netten Taxi-Fahrer. 

Taxifahrt zum Hafen – Woher bekommen wir eine Kava-Wurzel?

Kava-Wurzel
Kava Wurzel wird gemahlen

Wir beschrieben den Weg zum Hafen und erklärten, dass wir einen Umweg über den Markt machen müssten, um eine Kava-Wurzel für den Häuptling der Insel zu kaufen. Es ist wohl verpflichtend, dem Häuptling des Dorfes ein Gastgeschenk mitzubringen, das in der Regel aus einer Kava-Wurzel besteht. Der Taxi-Fahrer kannte aber jemanden persönlich, bei dem wir die Wurzel erwerben konnten, denn zu Fuß vom Markt zum Hafen wäre es für uns zu weit gewesen. Erst fuhren wir zum Supermarkt. Unsere erste Gastgeberin bat uns, Toastbrot mitzubringen. Zusätzlich deckten wir uns mit Instant-Nudelgerichten und ein paar Getränken ein. Gerade in unserer letzten Unterkunft auf der Insel sind die Speisen recht teuer, so dass es besser ist, sich mal teilweise selbst zu versorgen. 

Über kleine Pfade erreichten wir dann den Ort, an dem wir die Kava-Wurzel erwerben wollten. Ein Mann saß vor einer pedalbetriebenen Mühle, mit der er die Wurzeln zermahlte. Von seiner Frau erwarben wir ein Päckchen Kava-Pulver, das zu Getränken verarbeitet werden kann, die beruhigende Wirkung haben. 

Mit dem Motorboot zu unserer ersten Insel

Auf asphaltierten Wegen ging es weiter zum Fischereihafen, wo wir Rogo und Semi treffen sollten. Zum Glück saßen wir nur zu fünft in dem Motorboot, doch die Fahrt sollte etwa eine Stunde dauern. Die Sonne knallte auf uns und wir waren noch gar nicht richtig auf die Südsee vorbereitet, denn an das Eincremen hatte keiner von uns gedacht. Deshalb schützte ich mich mit meinem Tuch, das ich schon die ganze Reise über als Schal benutzt hatte. Oliver gab ich ein Beanie und eine Sonnenbrille von mir. Der Rest war im Koffer.
Wegen des anstrengenden Flugs schliefen wir zwischendurch auf dem Boot ein. Um uns herum sprangen Schwärme von fliegenden Fischen und die ersten kleinen Inseln wurden sichtbar. Es war strahlend blauer Himmel.
An einem größeren Ressort ließen wir Jonny, den Tauchlehrer, hinaus. Mit Wasserschuhen sprang er in das seichte Wasser und stiefelte zu Fuß auf die Insel. Das kann ja heiter werden! Ein paar Meter weiter erreichten wir unsere Hütte. Oliver ging als erstes von “Board” und machte schon sehr komische Verrenkungen. Die Hose war fast komplett nass. Ich stellte mich noch ungeschickter an und landete direkt auf dem Popo im Wasser. Zum Glück hatte ich mein Handy in meinen Rucksack gepackt, so dass nur ich nass war.

Ankunft im Paradies – die erste Insel im Homestay

Ma, die Cousine unserer Gastgeberin, empfing uns herzlich mit “Bula”, dem Willkommensgruß auf Fidschi. Wir haben ein Zimmer in einer Hütte mit drei Zimmern mit lediglich einem großen Bett mit Moskitonetz. Strom gibt es nur nachts, der ausschließlich für das Licht genutzt wird. Die umliegenden Hütten werden mit Solarenergie versorgt, so dass wir unsere technischen Geräte nur tagsüber in Häusern laden mit Solaranlagen laden können – wenn überhaupt. Internet gibt es nur sporadisch, aber das wussten wir alles auch vorher.
Für die Toilette müssen wir einen Eimer mit Wasser aus dem Wassertank füllen. Genauso funktioniert auch die Dusche, die man gar nicht als solche bezeichnen kann. Man kippt sich einfach mit einem kleineren Eimer Wasser über den Körper. Das Wasser entspringt aus einer Quelle dieser Insel und ist für die Einheimischen genießbar. Wir sollen jedoch besser auf Wasser in Flaschen zurückgreifen.

Was für ein krasser Unterschied zu dem, was wir bisher auf unserer Reise erlebt hatten!
Ma servierte uns ein Mittagessen bestehend aus Pommes, Spiegeleiern und Ananas. 

Erster Wasserkontakt auf Fidschi

Mit unseren Schnorcheln gingen wir direkt zum Strand. Hier im Dorf sollte man weder Hut noch Sonnenbrille tragen und sich mit einem langen Rock (Saroong), der die Knie bedeckt, bekleiden. Mein Rock reicht so eben bis zu den Knien war aber am ersten Abend durch mein ungeschicktes Aussteigen aus dem Boot schon nass. Aber genau für solche Dinge hatte ich das blaue Tuch dabei, das auch als Schal fungiert.
Das Wasser war sehr wellig, doch wir stürzten uns ins kühle Nass. Meinen Schnorchel brachte ich schnell zurück, denn ich musste ja erstmal mit den Wellen und den örtlichen Gegebenheiten vertraut werden. Oliver machte danach einen Spaziergang und entdeckte das Nachbarresort und einen tollen Felsen.

Homestay Wayasewa Island
Homestay Wayasewa Island

Zum Abendessen bekamen wir Ananas und Brotfrucht, welche direkt an unserem Haus wächst. Die Brotfrucht wurde vor unseren Augen vom Baum geholt und schmeckte wie Kartoffeln, wurde jedoch kalt serviert (nur geschält und in Spalten geschnitten). Dazu servierte uns Ma ein köstliches heißes Gericht mit Rindfleisch, dünnen Nudeln, Paprika und diversen anderen Früchten, die hier wachsen.

Recht früh gingen wir ins Bett, denn wir waren noch erschöpft vom Flug. Mit einem Moskitonetz über uns schliefen wir schnell ein.   

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