Es ist schön, auch mal einfach im Zimmer zu liegen und die Aussicht auf den Baikalsee in Sljudjanka, Russland, zu genießen. Wir hatten keine Pläne für den Tag und konnten einfach mal die Seele baumeln lassen.

Spaziergang auf dem Baikalsee

Der Baikalsee ist zwar erst am letzten Wochenende zugefroren, doch er war schon begehbar, wie wir an Fußspuren erkennen konnten. Sollten wir es wagen? Der Weg zum See war schon schwierig über die zugefrorenen Stufen, doch mit Spikes war alles möglich. Der See fühlte sich an wie ein normaler Waldweg. Die Unebenheiten kamen durch die Bewegung des Wassers zustande. An einzelnen Eisstücken konnte man erkennen, dass das Eis schon etwa 5 cm dick war. Zumindest das, was man sehen konnte, ich hoffe natürlich, dass der Rest dicker ist.

Nachmittag / Abend in der Goldenen Jurte

Um Zugang zum Internet zu bekommen, gingen wir diesmal recht früh in die Goldene Jurte. Der Besitzer Nikolai gesellte sich zu uns und berichtete, dass auf dem Baikalsee jährlich ein Marathon ausgerichtet wird, den er mit organisiert. Auf dem See werden Toiletten und Essenstände aufgebaut, außerdem gibt es Markierungen der Strecke. Aus aller Welt kommen jährlich Sportbegeisterte. Der Marathon auf dem Eis lässt sich aber mit keinem anderen vergleichen. Die Gegebenheiten des Eises und der Temperaturen wären von Jahr zu Jahr anders.

Anders als an den Vortagen füllte sich das Restaurant im Laufe des Abends. Im hinteren Bereich war ein Kindergeburtstag mit Spongebob, vorne saßen zwei kleinere Gruppen mit Russen. Je später der Abend wurde, desto lauter wurde es.

Auf einmal erhob sich eine Gruppe und begann in der Mitte des Restaurants zu tanzen. Oleg setzte sich zu Oliver und versuchte ihm etwa eine Stunde lang zu erklären, dass er LKW-Fahrer sei. Der Alkohol-Pegel war schon sehr hoch. Man versuchte uns zu Vodka und Tanz zu überreden, was wir vehement ablehnten. Doch das wurde nicht akzeptiert und wir wurden regelrecht auf die Tanzfläche gezerrt.

Es wurde ein netter Abend. Oleg schlief zum Glück irgendwann ein, sonst hätten wir uns noch weiter anhören müssen, dass er LKW-Fahrer ist. Mehr war aus ihm nicht heraus zu bekommen. Seine Frau entschuldigte sich zigmal bei uns, doch wir versicherten, dass alles entspannt wäre.

Das war der erste Abend, an dem das Personal die Gäste aufforderte zu gehen, weil es schon 23 Uhr war.

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