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Juni 2020

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Durch die Möglichkeit, wieder Interstate zu reisen, genießen wir noch einige Hightlights von Malaysia. Im Taman Negara Nationalpark machen wir eine Fahrt mit dem Longboat und klettern durch den Dschungel über den Canopy Walkway.

Longboat im Taman Negara
Longboat im Taman Negara

Fahrt mit dem Longboat im Taman Negara Nationalpark

Für 9 Uhr hatten wir uns mit Bard verabredet, er brachte uns zum Frühstück in ein Roti Canai Restaurant. Anders als wir es von Pulau Kapas gewohnt waren, wurden hier die Rotis frisch zubereitet. Mit Zwiebeln und Käse war das eine leckere Sache. Der Kaffee war natürlich wieder extrem gesüßt – auf einen Milchkaffee ohne Zucker freue ich mich schon wieder.

Am Bootssteg setzten wir uns zu zweit in ein Longboat. Normalerweise fährt man zu viert, aber jetzt, wo kaum Touristen im Land sind, durften wir alleine fahren (200 Ringgit = 42€). Hinten war der Motor mit dem Bootsmann, vorne saß jemand, der Zeichen gab und mit einem Paddel steuerte.
Das Wasser war sehr flach und man musste aufpassen, nicht auf Steine zu fahren. Um uns herum zeigte sich ein sattes Grün, überall sich in den Himmel streckende Bäume, sich schlängelnde Äste und Blumen in allen Farben.

Nach etwa 50 Minuten fuhren wir auf die Steine und der Steuermann deutete uns an, auszusteigen. Durch flaches Wasser wateten wir über ein paar größere Steine zum Festland. Dort war ein kleiner Weg, der oberhalb des Flusses entlangführte. Man merkte, dass hier länger keiner mehr war, denn wir mussten uns durch zugewachsene Wege, herabgefallene Äste und Bäume hindurchschleichen. Nach etwa 45 Minuten waren wir am Ziel, denn der Weg war zu Ende. Über ein paar Felsen kletterten wir mithilfe eines Seils zum Wasser hinunter und hielten unsere Füße hinein. Ganz hereinspringen wollten wir nicht, da es doch sehr kalt und glitschig war. Außerdem war es sehr einsam, sodass man keine Hilfe hätte holen können, wenn doch etwas passiert wäre.

Kelah Sanctuary – Fischschutzgebiet im Taman Negara

Um 13.15 Uhr waren wir zurück am Boot und machten noch einmal Halt am “Kelah Sanctuary”, einem Schutzgebiet für Fische, wo wir auch Fischfutter für die Flussfische bekamen. Noch nie haben wir Fische gefüttert, doch es war lustig zu sehen, wie die Fische aus dem Wasser gesprungen kamen.

Auf dem Rückweg machte uns der Bootsmann noch auf einen Python aufmerksam. Wir hatten die Schlange, die im Baum saß, erst gar nicht gesehen, so dass der Bootsmann wendete und so lange hielt, bis ich die Schlange fotografiert hatte.

Python im Taman Negara
Python im Taman Negara

Canopy Walkway (Hängebrücke) im Taman Negara

Zum Ende der Bootstour baten wir, am gegenüberliegenden Ende herausgelassen zu werden. Wir hatten nämlich noch ein wenig Zeit, bevor der Canopy Walkway wieder schließen sollen. Ohne Pause marschierten wir erneut den Weg nach oben und kamen um 14.45 Uhr an. Die Leute dort waren sehr überrascht, uns zu sehen, denn wir waren wieder die ersten Touristen nach drei Monaten MCO. Nach ein paar Regeln durften wir auf die Hängebrücke. Das erste Stück war noch recht unspektakulär, doch im Laufe der kommenden Zwischenstationen ging es immer höher. Zwischen und über den Baumkronen schritten wir über die wackelige Brücke mit einem Abstand von 10 Metern zueinander. Begleitet wurden wir von einem Ranger, worüber ich auch sehr froh war. Auf der vierten Brücke ging es über eine Leiter vorwärts wieder runter, was eine neue Herausforderung darstellte.
Insgesamt waren es 280 Meter, die wir in luftiger Höhe verbrachten. Eigentlich sollten es laut Internet- und Buch-Recherche 530 Meter sein, doch ich war nicht traurig, dass es kürzer war.

Im Park genossen wir noch die Geräusche der Natur, bevor es zurück zur anderen Flussseite ging. Den Abend ließen wir bei einem malaysischen Burger om Ann’s ausklingen und uns anschließend von Bards Sohn wieder abholen. Das war wieder ein aufregender Tag.

Der Taman Negara Nationalpark in Malaysia ist einen Besuch wert. Über den Tembeling-Fluss gelangt man in den Regenwald, der zu Fuß gut zu entdecken ist.

Ankunft in Kuala Tahan

Am frühen Morgen kamen wir völlig übermüdet in unserem Hotel AsiaCamp Resort an und mussten deshalb erstmal ausschlafen. Gegen 12 Uhr meldeten wir uns bei Bard, dem Resort-Inhaber, der uns sofort mit seinem Pick-Up-Truck zum Fluss fuhr. Die Fahrt dorthin war sehr aufregend, weil es doch schon schnell über eine hügelige Straße ging, die am Ende sehr steil zum Fluss hinab ging.

Im Floating-Restaurant auf dem Tahan River nahmen wir eine Kleinigkeit zu uns und stiegen dann auf ein kleines Boot, das uns auf die andere Seite des Flusses brachte. Dort mussten wir uns registrieren und die Temperatur wurde -wie überall- in Malaysia in RMCO-Zeiten gemessen.

Taman Negara Nationalpark

Und schon befanden wir uns Taman Negara Nationalpark , einem weitläufigen Regenwald in Malaysia. Nach Entrichtung des Eintritts und auch der Gebühr für den Canopy-Walkway machten wir uns auf den Weg. Hier waren wir die ersten ausländischen Touristen. Der Dschungel war komplett leer und wir begegneten keiner Menschenseele. Auf gut gebauten Pfaden aus Holzbrettern mit vielen Hinweisschildern zu Richtungen und Baumnamen marschierten wir durch den Regenwald. Die Tiere machten schon sehr merkwürdige Geräusche. Insbesondere das Zirpen und Pfeifen war sehr ungewohnt. Oliver verglich diese Geräusche mit einem Autohaus, in dem alle Autoalarmanlagen gleichzeitig hupen.
Die Pfade wurden von vielen unregelmäßigen Stufen unterbrochen. Ständig ging es treppauf, treppab. Oft waren keine Geländer vorhanden und an den Seiten zeigten sich Abgründe tief in den Regenwald hinein. Auf einer kleinen Anhöhe machten wir eine kleine Pause, bevor wir auf den Canopy-Walkway, einer 280 m langen Hängebrücke klettern wollten.
Um 15.15 Uhr erreichten wir dann die verschlossene Hängebrücke. Der Eingang war durch Schlösser versperrt. Erst waren wir sehr überrascht, denn es gab weder Sturm noch Regen, was eine Schließung der Brücke gerechtfertigt hätte, doch dann fanden wir heraus, dass der Walkway nur bis 15 Uhr geöffnet hat. Ohne unsere kleine Pause wären wir noch pünktlich gekommen.

Zurück ging es einen anderen Weg, der etwas flacher, dafür aber länger war. Teilweise waren die Stufen beschädigt und gesperrt, so dass wir mit Hilfe eines Seils an den Bäumen vorbeiklettern mussten.
Durch das Mutiara Resort mit vielen kleinen Hütten spazierten wir zurück zum Boot. An den Hütten hatten sich mehrere Affen-Familien breit gemacht und wirkten etwas bedrohlich auf uns. Die Affen-Papas kamen sehr nah an uns heran, wahrscheinlich um die Mütter und Babys zu schützen.

Abendausklang

Wir sind durch die drei Monate auf Pulau Kapas gar nicht mehr gewohnt zu laufen. Lediglich schwimmen waren wir täglich. Deshalb waren wir ganz schön müde, als wir wieder auf der anderen Seite des Flusses ankamen. Im Wild Lodge direkt am Wasser fanden wir ein nettes Plätzchen, um den Abend bei einem Bierchen ausklingen zu lassen. Die jungen Betreiber waren sehr neugierig und nett zu uns und gaben uns Informationen zu den Cameron Highlands – unserem nächsten Ziel. Im Straßenrestaurant Ann nahmen wir noch ein malaysisches Abendessen zu uns, das aber nicht mit dem Essen von Rose zu vergleichen ist. Allerdings erspähten wir einen vielversprechende Burger-Büdchen als Teil des Restaurants, das von uns für den folgenden Tag auf die Liste gesetzt wurde. Bards Sohn sammelte uns schließlich mit dem Pick-Up ein und wir fielen sehr müde ins Bett.

Mit dem Zug (local train) geht es von Kota Bharu ganz langsam durch den Dschungel. In Gua Musang steigen wir in den Nachtzug, um uns dann mit dem Taxi nach Kuala Tahan bringen zu lassen. Hier erwarten und ein paar Tage im Dschungel im Taman Negara Nationalpark.

Zugfahrt durch den Dschungel von Malaysia

Der Zug sollte um 14.52 Uhr fahren, so dass wir noch bis mittags im Hotel bleiben konnten.
Am Bahnhof erstanden wir ganz unkompliziert unsere Tickets. Für umgerechnet 10 € konnten wir so von Kota Bharu über Gua Masang nach Jerantut fahren. Der Ticketverkäufer war ganz begeistert davon, dass wir diese Fahrt unternehmen wollten. Auch die Angestellten vom Bahnhofsrestaurant waren sehr redselig. Sie waren ganz fasziniert davon, dass wir noch weiter in Malaysia bleiben wollen, obwohl wir schon so lange hier sind.

Im ersten Zug von Kota Bharu nach Gua Masang hatten wir freie Platzwahl. Da der Zug nur gering belegt war, konnte Oliver auf dem linken und ich auf dem rechten Fensterplatz sitzen. Ganz gemächlich fuhr die Lok durch kleine Dörfer und riesige Baumlandschaften. Unter uns zeigten sich kleine und große Flüsse, Reisfelder wurden bewässert. An den Bahnhöfen waren immer Kinder, die den Reisenden zuwinkten.
Nach einiger Zeit verzog sich der Himmel und es goss in Strömen. Von draußen hörten wir viele Menschen amüsiert kreischen, der Zug tutete, um Kühe und Schafe von den Gleisen zu scheuchen. Die Türen waren während der Fahrt geöffnet, so dass Wind und Gerüche zu uns herein strömten.

In Gua Musang mussten wir den Zug verlassen (20.20 Uhr) und etwa drei Stunden auf den Nachtzug warten. Der Bahnhof sollte die schönste Bahnhofstoilette in ganz Malaysia haben, doch das konnten wir nicht bestätigen. Die Toiletten sowie der ganze Bahnhof sahen genauso aus wie der Bahnhof in Kota Bharu.

Mit unserem Gepäck machten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Im chinesischen Viertel wurden wir freundlich empfangen. Das Essen war gut, aber die Toilette wieder eine Herausforderung. Mitten in der Küche war ein nach oben geöffneter Raum abgetrennt, in dem sich ein Stehklo befand. Auf Reisen sind Toiletten meist eine Herausforderung.

Gegen 23 Uhr traf der Nachtzug ein, in dem wir fest zugeteilte Plätze hatten. Trotz Müdigkeit konnten wir nur wenig schlafen und erreichten um kurz vor 3 Uhr am nächsten Morgen Jerantut. Im Vorfeld hatten wir ein Taxi organisiert, das uns sehr sicher auf der sehr guten kurvigen Straße in Richtung Taman Negara fuhr. Unterwegs mussten wir mehrfach bremsen, da Kühe auf der Straße standen oder schliefen. Außerdem begegneten uns kleinere Schweinchen und natürlich Katzen. Weitere Dschungelbewohner zeigten sich nicht.

Nach einer Stunde erreichen wir das AsiaCamp Resort, wo etwa eine halbe Stunde später auch der Besitzer eintraf. Wir bekamen ein schönes Zimmer mit fünf Betten. Alle anderen Zimmer waren wegen einer Firmenveranstaltung einer Ölgesellschaft besetzt. Gut für uns.

Mit dem Bus reisen wir weiter von Kuala Terengganu nach Kota Bharu, um dort am nächsten Tag in den Dschungelzug zu steigen. Yoo, der Angestellte vom Qimi Resort auf Pulau Kapas, begleitet uns ein Stück, da er für ein paar Tage nach Hause fährt.

Pizza-Essen mit Yoo und Busfahrt nach Kota Bharu

Morgens nahmen wir unser malaysisches Frühstück auf der Terrasse des Restaurants ein. Ein letztes Mal genossen wir die Aussicht über die Marina von Kuala Terengganu. Da es regnete, ließen wir uns mit dem Caddy zu unserem Zimmer fahren.

Fahrt mit dem Caddy
Fahrt mit dem Caddy

Nach dem Anruf von Yoo, dass er unterwegs zum Busbahnhof Kuala Terengganu ist, machten wir uns auf den Weg. Oliver und Yoo organisierten uns Pizza, die wir am Busbahnhof verspeisten, denn nach drei Monaten wollten wir gemeinsam etwas Westliches essen

Pizza Essen mit Yoo
Pizza Essen mit Yoo

Yoo erzählte, dass der neue Mitarbeiter schon nach zwei Tagen das Handtuch geschmissen hat und Rose und Nolly nun wieder auf der Suche nach Personal sind. Das scheint gar nicht so einfach zu sein.

Die Busfahrt im Reisebus nach Kota Bharu war angenehm. Yoo stieg in seinem Heimatdorf aus und wir erreichten Kota Bharu gegen 19 Uhr.
Unser Hotel war nett, aber nichts Besonderes. Noch am selben Abend ließen wir uns per Grab-Taxi zum Bahnhof fahren, um zu schauen, ob am nächsten Tag der Zug fährt. Erst nach und nach öffnen die Geschäfte wieder und die Verkehrsbetriebe nehmen ihren Dienst wieder auf. Der Schalter am Bahnhof hatte schon geschlossen, aber ein Bahnangestellter versicherte uns, dass am folgenden Tag nachmittags ein Zug fahren würde. Dem Internet war diese Information nicht zu entnehmen.

Mit demselben Grab-Taxi fuhren wir in ein chinesisches Viertel, wo wir noch ein paar Kleinigkeiten zu uns nahmen. Auf dem Rückweg zum Hotel entdeckten wir viele Häuser, die mit Graffiti bemalt waren, die einen religiösen Hintergrund zu haben schienen. Den Boden bedeckte ein gemalter, überdimensionaler Gebetsteppich.

Um uns langsam wieder an das Leben in der Stadt zu gewöhnen, verbringen wir einen Tag in Kuala Terengganu, Malaysia. Hier gehen wir einkaufen, auf den Markt und ich lasse mir die Haare schneiden.

Ein Tag in Kuala Terengganu auf eigene Faust

Nach langer Zeit sind wir nun wieder zu zweit unterwegs. Nach einem Frühstück im Hotel mit tollem Ausblick fahren wir mit einem Grab-Taxi zum großen Markt Pasar Besar Kedal Payang (Central Market). Hier herrscht trotz Corona reges Treiben. Viele Menschen halten jedoch Abstand und tragen einen Mundschutz.

Es gibt gebatikte Kleidung, Sarongs, Essen aus Palmöl, Kokos und Durian. Überall werden süße Getränke angeboten. Nach einem kurzen Spaziergang zog es uns in Richtung Chinatown, weil hier ein paar schöne Straßen sein sollten. Mehrere Gassen sind mit Graffitis verziert.

Per Zufall entdeckte ich ein Schild für einen Friseur. Kurzerhand sprang ich hinein und ließ mich eine Stunde verwöhnen, während Oliver in einem Café wartete. Die gute Frau kam aus Kambodscha und verstand sich auf das Waschen und Massieren des Kopfes. Die Schneidetechnik beherrschte sie nicht so gut, so dass die Haare recht kurz wurden. Das ist hier nicht weiter schlimm, weil sie ja zum Glück wieder nachwachsen und ich froh bin, die schon verfilzten Enden (durch Salzwasser etc.) los zu sein.

Fahrrad-Rikscha
Fahrrad-Rikscha

Anschließend genossen wir das schöne Wetter bei einem Spaziergang zum Einkaufszentrum KTCC, wo wir für Yoo, dem Angestellten von Qimi Resort von Pulau Kapas, Kartenspiele kaufen wollten. Unterwegs machten wir Halt in einer weiteren Mall, um Boat Noodles zu essen.
Die Einkaufszentren sind nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen. Es gibt viele leere Geschäfte und Ankündigungen für kommende Geschäfte. Lokale Mode und Billigartikel kann man neben diversen Lebensmitteln erstehen. Westliche Mode ist höchstens in Kuala Lumpur zu bekommen.
Es gab einen sehr kleinen Spieleladen, der das Kartenspiel Uno verkaufte.

Unterwegs kamen wir am Fußballstadion vorbei, das mit den Fußball-Legenden von Kuala Terengganu verziert ist.

Fußballstadion Kuala Terengganu
Fußballstadion Kuala Terengganu

Uns taten nach unserem Spaziergang die Füße weh, denn Schuhe sind wir nach drei Monaten auf der Insel nicht mehr gewöhnt. Abends hatte ich direkt Blasen von meinen Gummi-Birkenstocks.

Den Abend ließen wir im Restaurant unseres Hotels ausklingen. Auch hier wurden als Hauptgerichte Instant-Nudeln angeboten, was ich für ein 5-Sterne-Hotel sehr merkwürdig fand. Die Nudelsuppen und Burger wurden jedoch mit vielen frischen Zutaten verfeinert.

Nach drei Monaten MCO (movement control order) verlassen wir Pulau Kapas und setzen unsere Reise in Kuala Terengganu fort. Der Abschied von der Insel und den Bewohnern fällt uns sehr schwer, doch wir freuen uns auf ein paar weitere Wochen, in denen wir durch Malaysia reisen dürfen.

Abschiedsessen am 15. Juni 2020

Nachdem unsere Unterkunft kurzfristig von gestrandeten Touristen aus Kuala Lumpur für ein paar Nächte wieder aufgesucht wurde, waren wir am 15. Juni wieder unter uns. Lediglich ein neuer Mitarbeiter und zwei Bekannte von Nolly waren da, die die Toilettentür vom Hauptgebäude reparieren sollten.
Ein letztes Mal schwammen wir zum Long Beach, wo sich mittlerweile schon wieder einige Tagestouristen befanden. Trotzdem konnten wir das klare Wasser und das tolle Wetter genießen.

Am Abend hatte Rose für uns alle eine lange Tafel vorbereitet. Es gab ein Gericht mit Rindfleisch mit Sternanis, eines mit Hühnerfleisch in Kokossauce und ein drittes bestehend aus Anchovis in Chilisauce. Anders als in Deutschland fängt man an zu essen, sobald man am Tisch sitzt und verlässt diesen, wenn man fertig ist. Das hat mich schon sehr verwundert, insbesondere weil es ja unser Abschiedsessen war.
Abends spielten wir dann noch gemeinsam Karten und Carrom.

Gegen 23 Uhr ließen wir den Abend auf unserem Balkon ausklingen, wo wir auch kurz via WhatsApp-Call am Geburtstag meines Vaters teilnehmen konnten.

Hütte räumen Pulau Kapas
Hütte räumen Pulau Kapas

Abschied von Pulau Kapas

Mit dem Plan, Rose und Nolly in Ipoh eine Woche später wiederzutreffen und gegen Ende unserer Reise für ein paar Tage nach Pulau Kapas zurückzukehren, sollte der Abschied eigentlich gar nicht so schwer sein. Doch die Familie, unsere Hütte, die Katzen und den Strand, hatten wir in den drei Monaten, die wir auf der Insel verbracht haben, ins Herz geschlossen, so dass der Abschied dann doch unendlich schwer fiel.

Am Strand machten wir noch ein paar gemeinsame Fotos (alle mit dem Pulau Kapas Shirt) und wurden dann mit dem Boot ans Festland gebracht. Dabei hörten wir “Balik Kampung“, was soviel heißt wie “nach Hause fahren”. Auch hier musste ich meinen Tränen wieder freien Lauf lassen. Pulau Kapas ist ganz schnell zu unserer zweiten Heimat geworden.

Rose und ihre Enkelin Humayraa begleiteten uns ans Festland, damit wir noch gemeinsam essen gehen konnten. Essen wird in Malaysia sehr groß geschrieben. Wenn man fragt, was man sich anschauen kann, bekommt man meistens Empfehlungen, wo man gut essen kann.

Am Bootsanleger wollten wir für die Überfahrt zahlen, doch wie so oft wurde abgewunken, weil Alif meinte, er muss den gestrandeten Touristen helfen und wir würden ja sowieso wieder kommen. Er war auch derjenige, der unsere Pakete (Unterwasserkamera und Gesellschaftsspiele für die Unterkunft) entgegen genommen hat.

Kuala Terengganu

Banana Leaf Curry ist eine Spezialität in Malaysia. Deshalb mussten wir auch dies probieren. Man bekommt auf ein großes Bananenblatt eine Portion Reis und in kleinen Schalen das, was man von der Theke ausgewählt hat. In Zeiten von Corona gibt es keinen Selfservice mehr und man muss bestellen, was man möchte. Zu dem Hauptgericht kann man sich noch scharf eingelegte Chilis und Zwiebeln nehmen.

Als Kontrast zu dem Leben auf der Insel hatten wir uns in ein 5-Stern-Hotel einquartiert. Rose und Humayraa begleiteten uns dorthin und waren ganz begeistert. Diese Qualifizierung hat aber nichts mit dem Standard in Deutschland gemeinsam. Der Toilettendeckel wackelte, Kacheln wurden notdürftig verklebt, die Kordeln an den Vorhängen waren nur Deko und hatten keine Funktion… Aber das störte uns nicht weiter. Wir hatten ein bequemes Bett, eine Terrasse und heißes, klares Wasser.

Nachdem wir uns etwa zwei Stunden “ausgeruht” hatten (wovon?), holten uns Rose und Humayraa wieder ab, die inzwischen auch die jüngere Schwester Shamina eingepackt hatten. In Malaysia schnallt sich kaum einer an, Kinder krabbeln von hinten nach vorne – es interessiert hier niemanden.
Gemeinsam fuhren wir zu Bekannten an den Hafen, wo wir frisch gefangenen Tintenfisch essen wollten. Eigentlich waren wir noch vom Banana Leaf Curry satt. Dort trafen wir auf Roses Tochter Iman, ihren Ehemann und die ganz kleine Tochter. Netterweise machten sie hinterher noch eine Stadtführung mit uns im Auto und setzten uns in Chinatown ab, wo wir den Abend ausklingen ließen.

Endlich ist Corona in Malaysia fast überwunden und das Reisen im Land wird wieder möglich. Wir machen einen Ausflug zum Kenyir Lake, verbringen eine Nacht im Hotel in Kuala Terennganu und das Qimi Resort bekommt neue Gäste.

Essen mit allen Inselbewohnern

Am 9. Juni lud Rose alle auf der Insel gestrandeten zu einem Essen ein. Sie bereitete ein Buffet mit leckeren malaysischen Gerichten vor und die Nachbarn und Langzeittouristen kamen gerne. Zur Unterstützung hatte Qimi noch drei seiner Freunde aus Terengganu eingeladen. Es war ein netter Abend.

Auch die Enkelinnen von Rose und Nolly kamen uns besuchen, so dass wir nach langer Zeit ein wenig Abwechselung hatten. Humaayra und Shamina hängten sich sofort an uns, so dass wir ständig die beiden quirligen Mädchen um uns herum hatten. Hummayra kam sogar nochmal für eine ganze Woche und wir unterrichteten sie ein wenig (Vorschulniveau).

Änderung von MCO in RMCO

Seit dem 18. März herrscht in ganz Malaysia wegen der Corona-Pandemie die so genannte MCO (movement control order), die das Reisen untersagt und die Bewegung auf den Straßen reguliert: Autos dürfen nur mit Genehmigung fahren, in jedem Auto dürfen nur Personen eines Haushalts reisen, Reisen durch das Land gehen nur mit vorheriger Genehmigung und triftigem Grund z.B. Besuch der kranken Familienangehörigen. Auch Geschäfte, Friseure und Restaurants waren komplett geschlossen.
Wie bereits beschrieben, war ich zwei mal in Marang zum Geld holen und Oliver einmal in Kuala Terengganu, ebenfalls, um an Bargeld zu kommen. Ansonsten waren wir drei Monate auf Pulau Kapas.

Seit dem 10. Juni wurden die Maßnahmen gelockert und es trat die RMCO (recovery movement control order) in Kraft, die die Bewegung innerhalb des Landes wieder ermöglicht. Nach und nach öffnen die Geschäfte wieder und es geht zur Normalität über. Die Einhaltung der strikten Regeln hat dazu geführt, dass die meisten Corona-Infizierten wieder genesen sind und es gab verhältnismäßig wenig Menschen, die daran gestorben sind.

Ursprünglich hatten wir am 11. Juni einen Termin bei der Einwanderungsbehörde in Kuala Terengganu, um unsere Visa, die seit dem 31. Mai abgelaufen sind, zu verlängern. Durch die MCO wurde die Aufenthaltserlaubnis automatisch verlängert. Nach Ablauf der MCO hat man 14 Arbeitstage Zeit, um das Land zu verlassen. Das neue Gesetz (RMCO) erlaubt uns daher nun bis zum 31. August 2020 (+14 Arbeitstage) in Malaysia zu bleiben, ohne dass wir irgendwelche Behörden aufsuchen müssen. Natürlich werden wir jedoch früher nach Hause fliegen, da sich das Sabbatjahr dem Ende neigt.

Ausflug zum Kenyir Lake

Da die Information, ob wir unser Visum verlängern müssen oder nicht, nur sehr langsam durchsickerte, hatten wir bereits ein Boot organisiert. Rose, ihr Sohn Qimi und ihre Enkelin Humaayra begleiteten uns morgens nach Kuala Terennganu.
Wir hatten überlegt, am nächsten Tag gemeinsam zum Kenyir Lake zu fahren, um noch mal etwas Schönes gemeinsam zu machen. Kurzerhand verlegten wir den Ausflug vor und fuhren direkt nach dem Frühstück in Kuala Terengganu dorthin. Die Fahrt war schon interessant genug. Es ging vorbei an Palmen und riesigen Feldern, durch kleine Dörfer (Kampungs) und letztendlich zu der schönen Seenlandschaft am Kenyir Lake. Wir konnten mehrere Hausboote bestaunen und sahen Holzhütten, die direkt am See lagen. Alle Attraktionen wie der Tretbootverleih und auch ein großes Geschäft hatten allerdings den Betrieb noch nicht wieder aufgenommen, doch das Outlet für Schokolade hatte bereits geöffnet. Hier bekamen wir günstig deutsche, belgische und schweizer Schokolade – ein Traum!

Gegen 16 Uhr checkten wir in unser Hotel ein. Nach drei Monaten auf der Insel freuten wir uns besonders über klares Wasser in der Dusche, eine Klimaanlage und einen kleinen Mini-Kühlschrank. Das Arena-Hotel liegt direkt im Stadtteil Chinatown und kostet etwa 25 € pro Nacht.

Wie bei unserem ersten Besuch in Kuala Terengganu trafen wir uns mit Nolly im Restaurant Secret Receipe. Hier bestellte ich mir endlich mal wieder ein westliches Gericht, nämlich ein Putenschnitzel mit Pommes. Das war echt mal etwas Anderes. Oliver aß das, was ich beim letzten Mal hatte, Curry Mee. Sehr köstlich! Auch der Nachtisch und die Kuchen sind sehr zu empfehlen.


Humaayra ließ sich von Opa Nolly im Cabrio nach Hause fahren, so dass wir in Ruhe mit Rose einkaufen fahren konnten. In Zeiten von Corona dürfen Kinder keine Geschäfte betreten. Der Einkauf im Supermarkt Mydin war sehr interessant, weil wir hier viele lokale frische Spezialitäten fanden.

Eine Nacht in Kuala Terennganu

Wieder am Hotel angekommen, spazierten Oliver und ich zu einem Buchgeschäft, das auf derselben Straße wie unser Hotel lag. Das SMO ist toll sortiert und ich fand endlich ein Buch, mit dem man die malaysische Sprache (Bahasa Malaysia) lernen kann. Außerdem kauften wir für Humaayra Hefte für Erstlerner und für ihre Schwester ein kleines Bilderbuch. Per Zufall entdeckte Oliver “Lost Receipe for Malaysia” das wir promt für Rose mitnahmen.

Wie schon bei unseren vorherigen Besuchen kehrten wir abends in Chinatown in die Gaststätte Vinum Xchange ein, wo wir vorher auch schon das ein oder andere Getränk zum Mitnehmen gekauft hatten.

Rückkehr nach Hause nach Pulau Kapas

Nachdem ich endlich mal eine heiße Dusche mit klarem Wasser genießen konnte, bekam ich auch schon Nachrichten von Rose und ihrer Enkelin Humayraa. Sie waren bereits in der Nähe unseres Hotels, nachdem sie Nolly und Qimi zum Jetty gefahren hatten.
Wir verabredeten uns um 9.45 Uhr vor unserem Hotel und fuhren erstmal frühstücken. Von unseren früheren Reisen kannten wir bereits die Kette Old Town (Bild s.o.), wo man vorzüglich speisen kann. Wir überreichten Rose das Kochbuch mit den “vergessenen” Rezepten Malaysias, über das sie sich sehr freute.

Ein paar frische Kleinigkeiten musste Rose noch vom Festland für die Insel besorgen, so dass ich wieder mit ihr in ein paar Supermärkte ging. Oliver blieb derweil mit Humayraa im Auto, da sie ja aufgrund der RMCO nicht mit in die Geschäfte durfte.

Leider erfuhren wir erst auf dem Weg zum Jetty, dass erst um 14.30 Uhr wieder ein Boot fahren sollte. Alle waren beim Freitagsgebet, sodass außerplanmäßig kein Boot zu bekommen war, weshalb wir kurzerhand in Rose und Nollys Privathaus fuhren und dort verweilten.
Am Bootsanleger kamen wir trotzdem viel zu früh an, sodass wir noch Zeit hatten, uns die Shops am Jetty anzuschauen. Rose hatte Tage zuvor schon Oliver ein Shirt mit der Aufschrift “Pulau Kapas” mitgebracht, das mir noch fehlte. Kurzerhand kauften wir mir und Yoo das gleiche Shirt. Da am Bootsanleger immer noch so viel Zeit war, flitzte ich zurück und kaufte Rose, Nolly und Qimi auch ein Shirt. Jetzt sind wir das Pulau Kapas-Team!

Rückkehr zur Normalität auf Pulau Kapas

Die Insel wirkte verändert, als wir zurück kamen. Nach langer Zeit waren wieder Touristen auf der Insel, so dass Boote fuhren und Menschen an unserem Strand entlang flanierten. Auch Rose hatte wieder neue Gäste. Gestrandet Touristen aus Deutschland, Kanada, Belgien und Frankreich suchten nach monatelanger Isolation etwas Inselfeeling. Außerdem war eine Nachbarin von Rose und Nolly vom Festland samt Familie und Freunden zu Besuch. Endlich wieder Leben auf der Insel!
Um Rose und ihrer Familie für die tollen drei Monate zu danken, versuchte ich mich mit meiner Hilfe einzubringen. Ich durfte Getränke-Bestellungen aufnehmen und Speisen servieren. Rose und Yoo konnten sich so auf das Kochen konzentrieren. Der große Abwasch musste per Hand erledigt werden.

Weiter weg von Deutschland ging es kaum. Von Fidschi aus ist es ungefähr gleich weit zurück nach Hause, egal ob man die Westroute über Asien fliegt oder die Ost-Route über die Datumsgrenze und Amerika. Dass man sehr weit weg von zu Hause ist, merkt man auf jeden Fall in vielerlei Hinsicht…

Allgemein

Bevor es ins chaotische Südost-Asien gehen sollte, sind wir Corona-bedingt vorzeitig nach Fidschi geflogen. Eigentlich stand Fidschi auf unserer Liste erst hinter China und Südostasien. Eine Einreise nach China war aber nicht mehr ratsam Anfang Februar 2020. Daher hatten wir die Idee, den Südostasien-Teil einfach umzudrehen und nach Fidschi über Singapur, Malaysia, Thailand, Kambodscha und Vietnam ggf. später nach China einzueisen (wozu es freilich auch nicht mehr kommen sollte).

Land und Leute

Wir hatten im Vorfeld viel gehört über die immer lächelnden und glücklich wirkenden Fidschianer. Schon am Bord des Fliegers von Fiji Airways schallte uns “Bula” entgegen, ein Gruß, der uns von da an 12 Tage lang verfolgen sollte.

Aus jeder Ecke winken einem auf Fidschi fröhlich rufende Menschen “Bula” zu. “Bula” hat übrigens viele Bedeutungen. Von “Hallo” über “Guten Appetit” bis “Prost”.

So brachte uns die Flugbegleiterin an Bord unseres Flugs nach Nadi immer reichlich und unaufgefordert Bier und Snacks, um uns relativ sanft in beste “Bula”-Laune zu transferieren.

Fidschi als Land besteht aus einem Archipel mit zig kleinen Inseln und der Hauptinsel mit der größeren Stadt Nadi. Letztere wirkte auf uns eher etwas unangenehm touristisch. Die Inseln des Archipels sind natürlich ein Traum. Allerdings ist es schwer, sich den strikt durchorganisierten Tourismus Mechanismen zu entziehen – mehr dazu weiter unten.

Bemerkenswert ist neben der Herzlichkeit der Menschen auch deren Kommunikativität und Aufgewecktheit. Selbst kleine Kinder sprechen schon fließend Englisch und sind sehr neugierig, während die Erwachsenen zwar bestens über das Weltgeschehen informiert sind – aber eine erfrischende Gleichgültigkeit und Leichtigkeit zu den Problemen dieser Welt aufzeigen.

Die musikalische Begrüßung per kleinem Ständchen war sowohl bereits am Flughafen als auch in allen Unterkünften des Archipels obligatorisch. Zuweilen gab es beim Verlassen der Insel sogar Abschiedsständchen.

Die Bewohner bzw. Mitarbeiter in den Ressorts waren super aufmerksam und sprachen einen immer direkt mit Vornamen an. Im Dorf haben wir erlebt, dass die Menschen sehr spirituell und gemeinschaftlich agieren. Wir waren Teil einer Abschiedszeremonie eines Dorfbewohners, haben ein Getränk aus der Kava-Wurzel getrunken und sind in die Gebete des Dorfältesten eingeschlossen worden.

Unterkünfte

Bei den Unterkünften haben wir versucht das komplette Spektrum abzudecken. Vom Homestay (ganz am Anfang als Mitbewohner im Dorf), über das kleine Ressort mit 5 Hütten bis hin zu dem größeren Ressort (Barefoot Manta), dem Party-Ressort auf einer Mini-Insel (Beachcomber) und airbnb auf der Hauptinsel in Nadi.

Obwohl alles individuell und recht spontan gebucht, ist es mit der Individualität so eine Sache. Auf fast allen Unterkünften auf dem Archipel war man quasi “gezwungen” Vollpension zu buchen (erfährt man leider erst bei Ankunft). Selbst im Village-Stay war es nicht möglich Lunch abzubestellen oder selbst mitgebrachte Instantnudeln zu essen. Etwas frustrierend und nicht gut für den Geldbeutel.

Ansonsten war aber jede Unterkunft ein (positives) Abenteuer. Im Dorf waren wir vollständig ins Dorfleben integriert. Die Ressorts waren allesamt traumhaft (lediglich Beachcomber ist ein wenig in die Jahre gekommen). Und der Homestay in Nadi gab nochmal Einsichten ins “normale” Leben einer Mittelklasse Fidschi-Familie.

Für uns hat es sich bewährt, am Anfang unserer Fidschi-Tour in den einfachen, rustikaleren Unterkünften abzusteigen und zum Schluss komfortabler zu wohnen. Gerade die rustikaleren Unterkünfte (bspw. im Village) sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Wer Probleme mit Tierchen, Mücken, Feuchtigkeit, Schimmelgeruch, einem nicht hygienisch reinen Klo (schönes Kontrastprogramm zu Japan) oder einer einfache Eimerdusche hat, der sollte sich vielleicht lieber auf die besseren Ressorts beschränken.

Logistik und Verkehr

Auf der Hauptinsel sind wir relativ günstig (etwas günstiger als in Mitteleuropa) per Taxi rumgekommen. Auf den Archipel-Inseln selbst bewegt man sich zu Fuß. Für die Reise zwischen den Inseln gibt es grundsätzlich drei Alternativen:

  • Seabus fährt nahezu alle Ziele des Archipels an. Die Preise sind wesentlich günstiger als für den Yasawa-Flyer. An Bord gibt es alles an Snacks und Getränken, was man braucht. Da das Boot etwas kleiner ist, schaukelt es auch etwas mehr, so dass Passagiere, die für Seekrankheit anfällig sind, lieber eine Pille vorher schmeißen.

  • Yasawa-Flyer letztlich nur notwendig, wenn man an bestimmte Ziele (Beachcomber) oder zu bestimmten Zeiten, an denen der Seabus nicht fährt, fahren will, die teurere Alternative zum Seabus. Wer protzen will, kann sich in die Captains’s Lounge upgraden und Freibier genießen. Das haben wir nicht gemacht und nach allem, was wir gehört haben, muss man schon viel trinken/essen, damit es sich lohnt.

  • Privat organisierter Transfer Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Bei unserer ersten Unterkunft hatten wir beispielsweise ein kleines Fischerboot, was uns am Fischerhafen abgeholt hat.
    Für uns direkt nach dem Flug sehr überraschend, hatte das Boot doch kein Dach oder sonstigen Sonnenschutz und wir somit direkt eine Möglichkeit unsere japanische Blässe der Südsee-Sonne auszusetzen. Der Sunblocker war natürlich tief in irgendeinem Koffer verstaut.

    Preislich lagen wir hier noch etwas günstiger als beim Seabus Natürlich kann man (nicht wir : ) aber auch die Luxusalternative Wasserflugzeug oder Hubschrauber wählen. Vielleicht nächstes Mal…

Die Preise für die Überfahrten zwischen den Inseln lagen bei ca. 40-70 EUR pro Person, also doch schon recht teuer. Hinzu kommen noch Shuttlegebühren für das Abholboot der jeweiligen Unterkunft vom Seabus/Y-Flyer (ca. 10 EUR pro Nase).

Trotzdem haben unsere Berechnungen ergeben, dass sich der berühmte Bula Pass (oder auch Awesome Pass) nicht für uns lohnt. Knackpunkt hierbei ist sicherlich, dass die Pässe immer für einige aufeinanderfolgende Tage gelten – man also zahlreiche ungenutzte Tage diesen Pass hat, wenn man bspw. irgendwo mal länger bleiben möchte. Mag sein, dass für Insel-Hopper, die überall nur 1-2 Tage bleiben, sich der Bula Pass rechnet.

Der Bequemlichkeitsfaktor (es gibt Hotelpakete mit Vollpension, die man mit dem Bula-Pass mitbuchen kann) hat auch nicht überzeugt. Muss man doch ohnehin die Ressorts selbst reservieren, denn sie könnten durchaus mal ausgebucht sein. D.h. wenn man einmal auf einer Insel gelandet ist, muss man dort auch zumindest einen Tag bleiben, bis der nächste Seabus oder Y-Flyer kommt am nächsten Tag – also ggf. zelten, wenn alles ausgebucht ist.

Kosten und Geld

Fidschi ist bestimmt kein Budget Reiseland – wird es doch auch von vielen Luxusurlaubern oder Once-In-A-Lifetime-Besuchern (z.B. zur Hochzeitsreise) angereist.

Man sorgt am besten auch bereits auf der Hauptinsel dafür, dass man direkt genug Bargeld (F$) hat, denn auf den Archipel-Inseln gibt es keine Geldautomaten. Zahlen per Karte geht nur selten, und wenn dann muss man saftige Zuschläge zahlen.

Interessant noch, dass man im Village-Stay nicht nur Geld, sondern idealerweise auch eine Kawa-Wurzel dabeihaben sollte, für den Dorf-Chief. Das gehört zur Tradition der Besucher dazu, wurde aber auch nicht stringent von uns verlangt.

Die Preise für Essen waren bezogen auf die Mengen an Essen, die wir bekommen haben ok. Für ein Bier zahlt man schon mal ein wenig mehr als in Deutschland- Man behalte aber im Auge, dass man jottwede ist und vieles nach Fidschi importiert werden muss.

Internet ist (wie fast überall auf der Welt) teurer als in Deutschland. Ich habe für 25 GB umgerechnet 25 EU bezahlt. Die 25 GB kann man aber kaum nutzen, da das Netz gerade auf den Yasawa Inseln nicht das Beste ist.

Und sonst…

Ich sagte es bereits oben: Fidschi ist eine Sache, die man wohl nur einmal im Leben macht. Nicht zuletzt wegen der Entfernung.

Die Strände, Korallen und Menschen sind sicherlich traumhaft. Einiges fanden wir aber etwas befremdlich. So wollte man uns im Dorf ständig irgendwelche Exkursionen oder Souvenirs verkaufen und hat dazu auch gerne schon mal etwas auf die Tränendrüse gedrückt.

Die Mentalität der Menschen, die das Glück gefunden zu haben scheinen, gibt einem schon zu denken. Allerdings störte uns persönlich die ständige Prise Pauschalurlaub Beigeschmack. Vollpension schön und gut, aber ich hätte gerne die Wahl. Für vieles, was man sowieso braucht (z.B. Bootstransfer vom Seabus/Y-Flyer), wird erneut die Hand aufgehalten.

Zum Schluss noch alle Tageburch-Artikel zu Fidschi in chronologisch aufsteigender Reihenfolge.

Eine halbe Weltreise

(Nicht nur) COVID-19 sei Dank ist unsere Weltreise doch reichlich anders verlaufen als geplant. Aktuell befinden wir uns in Malaysia in Isolation auf der schönen und kleinen Insel Pulau Kapas. Der Zufall hat uns in den vermutlich besten Isolationsort getrieben, in welchem man in diesen Zeiten sein kann.

Von unserem ursprünglichen Plan so wenig wie möglich zu fliegen, mussten wir uns bereits in Wladiwostok verabschieden. Die DBS fährt nicht mehr aus Russland die Häfen in Korea und Japan an. Mittlerweile wissen wir, dass es so schnell auch keine Schiffsverbindung für Personenverkehr auf dieser Route geben wird.

Alternativ hatten wir erwägt direkt nach der Mongolei nach China zu reisen. Hätten wir das gemacht, hätten wir nicht nur zwei schönen russische Städte (Ulan Ude und Wladiwostok) sowie Japan und Korea verpasst, sondern wären vermutlich schon lange wieder in Düsseldorf in unserer Stadtwohnung.

Das gleiche gilt vermutlich auch, wenn wir (wie zwischendurch geplant) nach Australien, Neuseeland oder vorzeitig nach Südamerika oder in die USA gereist wären. Schließlich waren nicht in allen Ländern während der COVID-Lockdowns Touristen gerne gesehen.

Malaysia war schon immer ein Land, das wir gerne bereits haben. Die Leute sprechen alle gut Englisch, die Logistik und Infrastruktur ist für Südostasien phänomenal. Die Menschen sind mega-nett und haben sich während COVID-19 alle vorbildlich verhalten. Sicherlich einer der Gründe, warum man hier die Thematik mit der sogenannten Movement Control Order (MCO) sehr gut in den Griff bekommen hat.

Die tatsächliche Route haben wir über travelmap getrackt. Die Artikel unseres Reisetagebuchs in aufsteigend chronologischer Reihenfolge könnt ihr über die Links unten nachvollziehen:

Viel Spaß bein Lesen!

Die Corona-Zahlen sind in Malaysia stark zurück gegangen, sodass man zumindest unter Einhaltung gewisser Regeln wieder an das Festland fahren kann. Ramadan geht zu Ende und die Familie kann in kleinem Kreis Hari Raya, das Fest des Fastenbrechens, feiern.

Eine Woche fast alleine im Qimi Resort

Nachdem Yo von seiner Familie zurück zu uns auf die Insel gekehrt ist, machten sich Rose, Nolly und deren Sohn Qimi am 19. Mai auf den Weg zur Familie nach Ipoh. Per beantragter Genehmigung war es ihnen gestattet, ein paar Tage die Mutter von Rose zu besuchen.

Unser Tag war klar strukturiert (lach). Morgens nach dem Aufstehen kümmerten sich Oliver und ich um die Pflanzen. Sie sollten täglich mit einer Mischung aus 1/4 Reiswasser und 3/4 klarem Wasser gegossen werden. Rose hat rund ums Haus einen kleinen Garten angelegt, in dem sie selbst Ingwer, Lemongras, Chili, Galgant und Curry aufzieht.

Tagsüber vertrieben wir uns die Zeit mit Schwimmen, Lesen und Spielen – so wie schon die letzten 2,5 Monate, die wir auf Pulau Kapas waren.

Abends hatte Rose mir erlaubt, selbst die Gerichte zu kochen, die sie mir zuvor gezeigt hatte. Ausgestattet mit meiner handgeschriebenen Rezeptesammlung kochte ich mit Yos Unterstützung Tintenfisch mit “Black Pepper Sauce”, Currynudeln, Huhn mit Qimi-Sauce und Huhn mit Kokosnuss-Sauce. Die Kokosnüsse hatten Oliver und ich zuvor gesammelt und selber geöffnet.

Nolly kehrte am Tag nach Hari Raya zu uns auf die Insel zurück und brachte uns typisch malaysische Kekse mit. Außerdem hatte er von den Nachbarn diverse Süßspeisen bekommen, denn zum Zuckerfest teilen die Moslems viele ihrer selbstgemachten Speisen. Gemeinsam aßen wir zusammen am Familientisch.

Am nächsten Abend zeigte Nolly mir, wie man eine Jackfrucht, die an einem Baum hinter unserem Restaurant wächst, aufschneidet. Interessant ist, dass der Kern der Jackfrucht aus einer weißen, flüssigen Masse besteht, die extrem klebrig ist. Aus diesem Grund sollte man beim Aufschneiden Gummihandschuhe tragen. Gelangt diese klebrige Flüssigkeit an Finger oder Lippen, verklebt alles so stark, dass nur eine Mischung aus Öl und Spülmittel dem Abhilfe verschaffen kann. Auf Märkten reinigt man sich die Hände mit Kerosin.

Besuch der Enkelkinder von Rose und Nolly

Am 26. Mai kehrte dann auch Rose zu uns zurück. Sie war bei ihrer Tochter in Kuala Terengganu und brachte zwei ihrer drei Enkelkinder mit. Humaira und Shamina waren sehr kontaktfreudig und spielten die meiste Zeit am Strand. Auch im Wasser hatten sie viel Spaß.

Leider blieben sie nur drei Nächte. Ein wenig Abwechselung ist schon schön.

Shopping in Kuala Terengganu

Die Enkelinnen von Rose und Nolly mussten zurück zu ihren Eltern. Wir nutzten die Chance und fuhren mit einem etwas größeren Boot zurück zum Festland. In Kuala Terengganu fuhr uns Rose als erstes in ihr Lieblingsrestaurant, wo wir Murtabak probierten.

Anschließend setzte uns Rose an einem Drogeriemarkt ab, wo wir endlich alltägliche Produkte wie Shampoo, Peeling und Haargummis kaufen konnten. In The Store in Chinatown deckten wir uns mit Keksen und Getränken ein. Weiterhin genossen wir in einer Bar ein Kaltgetränk.

Zum gemeinsamen Mittagessen wurden wir am Supermarkt wieder eingesammelt und fuhren zum Restaurant Secret Receipe, wo wir – wie überall – unsere Personalien in ein Buch schreiben mussten. Unsere Temperatur wurde gemessen und ebenfalls schriftlich festgehalten. An den Tischen konnte man zu dritt speisen, jedoch mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern.

Abends fuhren wir mit Nolly im kleinen Boot zurück auf die Insel. Das Abendessen ließen wir an dem Tag aus.

Tierische Mitbewohner

Neben den Pflanzen versorgten wir auch die Katzen, die immer größer und zutraulicher wurden. Fennex schlief während der Abwesenheit der Familie bei uns auf der Terrasse. Oreo nächtigte in einer Tasche auf dem Boden in unserem Zimmer. Morgens versammelten sich alle um uns in der Hoffnung auf Futter. Das Rascheln mit der Futterdose lockte auch den trägen Fennex runter.

Eine nachts folgte uns eine der Mini-Katzen, der freche und neugierige Panda. Er jaulte an unserer Treppe, weil er den Weg zu den anderen nicht zurück fand. Deshalb brachte ich ihn auf dem Arm zurück. Leider folgte er mir erneut, sodass ich ihn mit auf unsere Terrasse nahm. Ein großer Fehler, denn er wollte daraufhin auch bei uns schlafen. Das kleine Kätzchen legte sich frech in unser Bett. An Schlafen unsererseits war immer nur kurz zu denken. Etwa stündlich hatte er neue Ideen, mich zu wecken. Das Frechste war, dass er mit seinem Köpfchen ganz nah an mein Gesicht kam und daran schmuste, so dass ich wach wurde. Ich erhob meinen Kopf und er legte sich daraufhin promt auf mein Kopfkissen und schlief ein. So nicht, mein Freund! Um 4.30 Uhr nahm ich ihn und brachte ihn zurück zu den anderen Katzen. Seitdem schlafen wir zum Glück wieder ohne Katzen.

Neue Gäste

Viele Teile Malayias sind mittlerweile Corona-frei. Deshalb ist es jetzt auch wieder möglich, neue Gäste aufzunehmen. Am 5. Juni kamen morgen drei malaysische Paare mit ihren Kindern in das Qimi Resort. Abends soll dann ein großes Barbecue serviert werden.