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Trondheim

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Was hat Trondheim zu bieten? Ich denke, dass wir schon am ersten Tag alle Sehenswürdigkeiten gestreift hatten, auch wenn einiges geschlossen war.

Trondheim Fahrrad
Trondheim Fahrrad

Deshalb beschlossen wir nach einem Kaffee im Kaffebrenneriet nahe der Gamble Bybru (alte Brücke) mit Leihrädern (5€/Tag) zum Gehörlosen-Museum zu fahren. Der Regen nervte ganz schön, so dass es praktisch war, den kurzen Weg mit den Rädern zurückzulegen.

Im Gehörlosen-Museum wurde die Geschichte der Schwerhörigkeit und der Aufbau der Hörgeschädigten-Schulen in Norwegen thematisiert. Das war für mich ganz interessant und ich habe viele Namen und Hilfsmittel im Zusammenhang mit der Hörgeschädigten-Pädagogik wieder entdeckt.

Essen gingen wir direkt am Wasser in einem Restaurant, das aussah wie ein Wohnzimmer aus vergangenen Zeiten. Leider war die Fischsuppe versalzen, das beiliegende Brot war auf Kartoffelbasis und sehr gut. Hier in Norwegen wächst nicht so viel Getreide, aus dem man Brot backen kann, weshalb neben Knäckebrot auf andere Rohstoffe zurückgegriffen werden muss. Ollis Brot mit Heilbutt war sehr schmackhaft und salatreich.

Da der Regen nicht nachließ, stiegen wir in die einzige Straßenbahn, die auch vom Reiseführer empfohlen wurde. Unterwegs konnten wir die Stadt teilweise von oben sehen. An der Endhaltestelle gibt es einen Wald mit einem See, in dem man wohl im Sommer schwimmen gehen kann. Wir umrundeten diesen zu Fuß.

Trondheim Straßenbahn

Um 23.40 Uhr stiegen wir wieder in einen Nachzug. Diese Fahrten kann man sehr empfehlen. Man fährt auf leisen Schienen und kann bis zum nächsten Morgen durchschlafen.

Der Wecker weckte uns um 6.20 Uhr. Rasch zog ich mich an und musste Olli motivieren, ebenfalls aufzustehen. Der Zug rollte langsam in Trondheim ein, erste Sonnenstrahlen strömten herein. Am Bahnhof gab es dann den ersten Kaffee und Tee, erstaunlich günstig, denn wir zahlten insgesamt nur 44 Nok (4,40 €), wovon wir in Bergen, Flam und Oslo nur träumen konnten.

In unser airbnb.de durften wir schon um 7.30 Uhr, was ich im Vorfeld verhandelt hatte. Zwar war es diesmal nur ein Zimmer direkt neben den Mietern mit geteiltem Bad und geteilter Küche, dafür sehr zentral.

Der erste Stopp war die Fischhalle, die im Reiseführer hochgelobt wird. Sie ist geradezu winzig und unscheinbar gegenüber den bisherigen Märkten. Dafür waren die Fischfrikadelle und der Nudel-Lachs-Salat zum Frühstück sehr lecker. Ich weiß, dass unsere Essgewohnheiten etwas merkwürdig sind, aber wir sind ja ohne jeden Rhythmus unterwegs. Da kann man auch – genau wie die Einheimischen – Fisch zum Frühstück essen.

Trondheim Fischhalle

Den ganzen Tag verbrachten wir mit Spazierengehen. Von der Gamle-Bybro (alte Brücke) hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf die Holzhäuser, die auf Stelzen gebaut wurden. Zufällig kamen zwei Touri-Gruppen unter deutscher Leitung hintereinander vorbei und wir konnten den Erzählungen lauschen.  

Den Nidaros-Dom bestaunten wir von außen. Der Eintritt hätte 11€ gekostet. 
Das Norsk Døvemuseum (Norwegisches Gehörlosen-Museum) zeigt die Geschichte der Gebärdensprache und der Schwerhörigkeit. Es ist in einem Gebäude untergebracht, in dem seit 1855 eine Gehörlosenschule war. Leider war auch dieses Museum schon geschlossen.
Letztendlich sind wir den Rundweg um die Stadt herum gelaufen. Schön war es, am Hafen zu sitzen. Insgesamt gesehen, zeigte Trondheim das, was wir schon in Bergen bestaunen konnten, in klein.

Essen gingen wir zwischen den alten Holzhäusern im Kalas & Canasta gegenüber vom Antikvariatet. Die Fischsuppe von Oliver war großartig, meine Käse- und Wurstvariationen etwas enttäuschend, da es sich nicht um lokale, sondern internationale Spezialitäten handelte. Dafür war der Apfelsaft aus Norwegens Norden und empfehlenswert.

Unser Route hat sich jetzt nochmals verändert. Wir werden zwei Nächte in Bodø bleiben (airbnb.de, ganze Wohnung), um dann mit der Fähre auf die Lofoten zu fahren. Das ist schöner und schneller als von Narvik mit dem Bus zu fahren.