Archive

Dezember 2019

Browsing
Schneespikes
Schneespikes

Schnee in Oulu

Der Schnee ist toll, aber glatte Wege sind nichts für mich. Deshalb führte der erste Weg an diesem Morgen (es war schon nach 12 Uhr) in ein Sportgeschäft. Dort kaufte ich Spikes, die man über die Stiefel ziehen kann. Ein ganz neues Lebensgefühl! Ich kann alleine über das Eis laufen, ohne Angst zu haben, mir Beine und Arme zu brechen. Das war bisher die beste Investition.
Auch die Autos sind bestens ausgerüstet, weshalb es immer ordentlich knarzt, wenn sich ein Fahrzeug nähert.

Heute spazierten wir durch einen kleinen Wald. Man hat das Gefühl bei der Schneekönigin angekommen zu sein. Überall glitzert es, die Wege und Attraktionen sind illuminiert. Unterwegs kamen uns viele Menschen entgegen, die in die Kirchen strömten. Kurze Zeit später waren die Wege wie verwaist. Lediglich eine Familie rodelte einen illuminierten Berg hinunter. Dafür bedurfte es lediglich des eigenen Körpers. Einfach auf den Bauch legen und runtergleiten lassen.

Weihnachtsmarkt in Oulu

Ein letzter Spaziergang über den Mini-Weihnachtsmarkt mit 8 Ständen war ein Muss, denn wir wollten uns ja bei den beiden Damen vom Glögli-Stand verabschieden. Es war unser dritter Besuch dort und wir wurden sehr herzlich begrüßt. Glögli ist die finnische Version unseres Glühweins, der aus Blaubeeren gemacht wird. Am Stand kann man sich noch Mandeln und Rosinen hinzufügen. Einfach köstlich!

Tags zuvor waren drei Alpakas auf dem Weihnachtsmarkt zu bestaunen. An einem Stand gab es Produkte aus Alpaka-Wolle sowie Lippen- und Wundcremechen. Jetzt hat Olli endlich warme Füße.

Alpakas klein
Alpakas

Weiter ging es in ein kleines Café mitten auf einer Verkehrsinsel: Puistokahvila Makia
Köstlicher Kaffee, Glögli und Smörrebröd.

Wieder in unserer Wohnung angekommen, gönnte ich mir einen Besuch in unserer eigenen Sauna, die in das Bad integriert ist. Sowas sollte jeder Haushalt haben.

Sauna Wohnung Oulu Finnland
Sauna Wohnung Oulu

Unsere Riga-Tour begann mit der Fährfahrt von Stockholm nach Riga. Auf dem Schiff stellen wir uns das, worauf wir gerade Hunger hatten, zusammen. Heraus kam eine Prinzessinnen-Torte, eine Borschtsch-Suppe und einmal Köttbullar zum Abschluss von unserer Schweden-Reise. Auch wenn das nicht so exquisit aussieht. Im Anschluss gönnte ich mir noch ein Stück Torte.

Riga Schiff Torte

Bei der Ankunft in Riga gab es für uns die Reste, die wir noch aus Stockholm dabei hatten, nämlich Brot und Marmelade. Den Kaffee genossen wir im Schiffs-Café, wo wir das Einlaufen in den Hafen beobachteten.

Die Markthallen von Riga sind nach Kategorien geordnet. Es ibt eine Fischhalle, eine Fleischhalle, eine Gemüsehalle und diverese andere Angebote. Aus der Street-Foodhalle bestellten wir uns eine Fischsuppe und fischhaltige (schwarze) Pellmini. Die konnte man kompromisslos empfehlen. Dazu ein Glas Kefir und ein Glas Saft.

Auf unserem selbst geführten Stadtrundgang entdeckten wir ein Fischrestaurant Zivju Lete, das mehrere Filialen in der Stadt hat. Als Vorspeise bestellen wir eine Fischsuppe, die reichhaltig mit Fisch gespickt war. Für Oliver gab es Pasta mit Fisch und für mich ganz klassisch Fish & Chips. Alles war lecker, doch im Nachhinein hätte ich mir eine lokale Spezialität bestellen sollen.

Im Supermarkt gibt es diverse Variationen von Essen, das in Pfannkuchen gewickelt wird. Auf dem Bild sieht man köstlichen Lachs, den es zum Frühstück bei uns in der Wohnung gab. Außerdem wird hier Gemüse in Pfannkuchen gewickelt, Käse, Marmelade, Salat, einfach alles. Manche Varianten kann man im Ofen erhitzen.

Attraktionen in Oulo, Finnland

Nachts hat es wieder geschneit und die Streufahrzeuge waren schon früh im Einsatz. Oulu war ganz schneebedeckt und lud zum Spaziergang ein. Diesmal führte uns der Weg zum Dom von Oulu und zum Schloss. Wenn man an die Kölner Dom denkt oder das königliche Schloss in Oslo denkt, hat man hier das Gefühl, in einem Miniatur-Dorf zu sein.

Schnee in Oulu

Am Schönsten ist natürlich der Schnee, den wir so aus Deutschland kaum noch kennen. Durch den Schnee zu stapfen ist großartig, die Wege sind jedoch trotz Streuung sehr glatt. Meine Stiefel wurden mit der Zeit auch etwas undicht.

Feiern in Oulu

Mittags zog es dann zurück in unsere Wohnung, da der MSV Duisburg ja wieder spielte. Zwar erzielten wir nur ein Unentschieden, aber das reichte, um Herbstmeister zu bleiben. Danach feierten wir dies in einem Graali Pub, der durch die vereisten Wege sehr schwer zu erreichen war. Hier half nur ein Stampf-Gang, um der Sache Herr zu werden. Schnell kamen wir mit Einheimischen ins Gespräch. Viele verstehen und sprechen sogar Deutsch. Touristen verirren sich doch nur sehr selten nach Oulu, weshalb wir die Attraktion des Abends waren.

Graali Pub Oulu
Graali Pub Oulu

Nun sind wir wieder im Norden angekommen. Skandinavien pur! Hier in Oulu, im Norden Finnlands liegt Schnee und wir haben Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Straßen sind vereist und Schnee fällt auf das Gesicht. Endlich machen sich die warme Kleidung und die Stiefel bezahlt.

Stadtrundgang

Heute Morgen wurde es tatsächlich etwas hell, so dass wir uns auf den Weg ins Städtchen machten. Alles war vereist und gefroren. Nicht weit von unserer Wohnung gelangt man an das Meer. Die Markthalle Kauppatori ist aktuell eine Baustelle. Nebenan sind jedoch viele der für die Stadt bekannten Holzhäuser zu sehen. Der Verkauf der Kunsthandwerker-Artikel wurde in der Vorweihnachtszeit in das Einkaufszentrum in der Innenstadt verlegt. Zu sehen war trotz des Schnees das inoffizielle Wahrzeichen der Stadt Toripolliisi.

Toripolliisi Oulu
Toripolliisi Oulu

Weiter ging es über eine Brücke in Richtung Pikisaari. Die Wege waren sehr gut gestreut, so dass wir nur wenig rutschten. Da es doch sehr frisch im Gesicht war, schlenderten wir schnell zurück und wärmten uns kurz in der Bibliothek auf. Sie wird als das Wohnzimmer der Stadt beschrieben und hat von frühmorgens bis spätabends geöffnet.

Weihnachtsmarkt

Aufgewärmt erreichten wir den kleinen Weihnachtsmarkt der Stadt. In der Innenstadt ist der Boden nicht gefroren. Es gab eine leckere Lachssuppe mit Brot und köstlichen Glögli.
Außerdem fanden wir einen Stand mit Alpaka-Produkten. Erstaunlicherweise hatten sie auch Wolleinlagen in Olivers Größe, also perfekt für diese Temperaturen und Sibirien.

Holzhaus Oulu
Holzhaus Oulu

Einkaufen

Neben dem Einkaufszentrum hat die Innenstadt noch einige nette Läden vorzuweisen. Schön war ein Geschäft mir Mode von finnischen Designern. Nicht nur Marimekko, sondern viele kleinere Labels waren hier zu finden. In den Lebensmittelgeschäften (Lidl, K-Market) war es eine Herausforderung zu verstehen, was wir eigentlich kauften. Hilfreich waren die Bilder, doch oft konnten wir erst zu Hause schmecken, was in Cremes eigentlich drin war (Fisch oder Leberwurst?).

Nach zwei Schlafunterbrechungen in der Nacht schellte der Wecker um 8 Uhr Ortszeit. Nur zwei Minuten später ertönte der Aufruf für das Frühstück und der Hinweis, dass wir eine Stunde später Helsinki erreichen würden. Endlich wieder in Skandinavien!

Schnell waren alle Sachen gepackt und wir gönnten uns einen Kaffee im Star Café. Das Einlaufen der Fähre in den Hafen beobachteten wir auf dem Außendeck. Es war direkt wesentlich kälter als bei der Abfahrt.
Die Fußpassagiere mussten sofort zu Deck 7, um von dort in den kleinen VW-Bus zu steigen. Alles ging so schnell, dass wir keine Fotos mehr machen konnten. Wir wurden direkt an der Bushaltestelle raus gelassen, der uns zur Metro brachte, die in die Innenstadt fuhr. Das Ticket kostete für 80 Minuten vier Euro pro Nase. ‘
Am Hbf gab es zum Glück wieder Schließfächer, so dass wir die Stadt für ein paar Stunden erkunden konnten.

Helsinki


Fußläufig kann man das Einkaufszentrum Stockmann (Werbung) erreichen, in dem viele skandinavischen Labels vertreten sind. In einer Kirche entdeckten wir einen Schmuck- und Deko-Weihnachtsmarkt. Ohrringe und Schmuck in allen Ausführungen. Wenn wir auf der Heimreise gewesen wären, hätte ich sicher einiges erstanden. So konnte ich alles nur bewundern. Ein paar Ohrringe von einem Außenstand musste natürlich mit.
Der Hafen von Helsinki sowie die Esplanade waren schön anzusehen. Es gibt viele Cafés und Designer-Shops, aber auch viele skandinavische Souveniers. Die Zeit war jedoch zu knapp, um einen Überblick über die Stadt zu bekommen.

Helsinki Weihnachtsmarkt

Zug nach Oulu
Um 14.30 Uhr verließ unser Zug Helsinki in Richtung Oulu. Gut war, dass wir Plätze über dem Zugrestaurant reserviert hatten. Es war brechend voll, so dass wir erst nach ein paar Stationen von unseren Plätzen aufstehen konnten. Köttbullar mit Kartoffelpüree und Salat gab es für 12,90€ bzw. 15€. Da wir den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten, gönnten wir uns beide die große Portion. Insgesamt war es sehr lecker. Erstaunlicherweise wurde es um 15.30 Uhr schlagartig dunkel. So ist das eben hoch im Norden. Außerdem war ab hier die Umgegung schneebedeckt.
Die Fahrt endete mit einer Verspätung von 45 Minuten gegen 20.30 Uhr. Uns erwartete eine schneebedeckte Stadt, die durch Geschäfte entlang unseres Fußwegs sehr einladend wirkte. Insgesamt mussten wir 1,7 km zu unserem Quartier laufen. Das hatte sich auch gelohnt, denn wir hatten eine Wohnung über airbnb.de gebucht. Der fußläufige Supermarkt hatte bis 22 Uhr geöffnet, so dass wir uns mit dem Nötigsten eindecken konnten. Hier bleiben wir für die nächsten 6 Nächte.

Fähre von Travemünde nach Helsinki
Recht spät wurden wir wach und ich bereute, nicht doch eine Außenkabine gebucht zu haben. Es fiel kein Tageslicht in unsere Kabine, so dass ich nicht einschätzen konnte, ob ich aufstehen oder mich nochmal umdrehen sollten.
Olli sagte, dass es schon 10 Uhr wäre. Finnische oder deutsche Zeit? Egal, Zeit zu frühstücken. Wir hatten alles aus unserem Kühlschrank mitgebracht und in Lübeck noch Brötchen gekauft. Es gab also Brötchen mit Paprika, Tomaten, Rauchkäse aus Holland, Eier mit diversen Dipps und Erdnussbutter aus Utrecht. Hier kommt nichts weg. Mini-Kaffee für 3,90 € gab es dann in der Cafeteria.

Insgesamt ist die Fähre nicht so toll wie die von Stockholm nach Riga. Ein kleiner Laden, ein Restaurant, eine Cafeteria und zwei Ruhebereiche. Außerdem gibt es hier eine Sauna und einen Spa-Bereich: typisch finnisch eben. Hierfür fehlt mir aber das Sauna-Tuch und die ruhigere Umgebung.

Der Tag gestaltete sich als nicht so spannend. Wir hatten Zeit zu lesen und zu quatschen. Internet konnte man sich für 20 € dazubuchen. Aber darauf konnten wir verzichten.
Also gingen wir früh schlafen. Olli erwachte bereits um 0 Uhr wieder, ich um 2 Uhr. Da wir beiden kein Zeitgefühl hatten, mussten wir immer erst auf das Handy schauen. Olli war so lieb und hat uns mitten in der Nacht noch Wasser aus dem Automaten besorgt. Dabei machte er einen kleinen Spaziergang über das Außendeck. Leider viel zu kalt und zu dunkel mitten in der Nacht.

Nach 2,5 Monaten können wir endlich unsere Welteise fortsetzen. Wir starten da, wo wir unsere Reise unterbrochen haben und machen uns auf den Weg nach Helsinki, Finnland. Aber vorher müssen wir natürlich Lübeck passieren, wo wir den Weihnachtsmarkt besuchen werden.

Taschen werden umgepackt
Unsere Taschen hatten wir nur teilweise ausgeräumt, so dass wir das Meiste noch zusammen hatten. Lediglich ein paar Kleidungsstücke, die ich vorher im Koffer hatte und nie genutzt habe, sind zu Hause geblieben, dafür konnte ich aber meine Winterstiefel anziehen und meine Wanderstiefel fanden im Koffer Platz. Auch die Bücher sind zu Hause geblieben. Lediglich der neue Tolino sowie mein Russisch- und mein Englisch-Buch mussten auf jeden Fall mit.

Abfahrt
Um 10.29 Uhr starteten wir vom Düsseldorfer Hbf mit einem IC nach Hamburg. Durch die geringe Auslastung mussten wir nicht reservieren. Dort stiegen wir in einen RE nach Lübeck, der durch Personen im Gleis Verspätung hatte und wesentlich langsamer fuhr. Für uns war das kein Problem, denn bis zu der Abfahrt der Fähre hatten wir noch massig Zeit.

Lübeck
Unser Gepäck ließen wir in Lübeck am Hbf in zwei Schließfächern. Kurzzeit-Schließfächer bis zu 6 Stunden Nutzungsdauer kosten 4€ (groß) und 3€ (klein).

Zu Fuß ging es dann in Richtung Innenstadt, wo das Holsten-Tor, das früher unsere 50-DM-Scheine verzierte, uns mit toller Beleuchtung empfang. Die Stadt ist im Ganzen wenig beleuchtet, so dass die Weihnachtsdekoration das Städtchen erstrahlen ließ.

Natürlich zog uns der Marzipan-Laden an, in dem man auch probieren konnte. Da unser Ziel jedoch der Lübecker Weihnachtsmarkt war, teilten wir uns lediglich eine Praline und zogen weiter. Schnell kam der Duft von Glühwein, gebrannten Mandeln und Gebratenem näher. Für uns kamen natürlich nur Spezialitäten infrage, die es bei uns seltener gibt: Marzipan-Glühwein, Sanddorn mit Schuss und ein leckerer Rum-Topf mit Rosinen (den gibt es natürlich auch in Düsseldorf). In einer kleinen Gasse gab es ökologische Waren und Spezialitäten, die ich aus Geschichten meiner Familie kenne z.B. Steckrübeneintopf. Ein weiteres Highlight war der Märchen-Weihnachtsmarkt, der sicher auch unseren Nichten gefallen hätte.

Kultur
Zum Schluss zog es uns in die Glockengießergasse, in der das Haus zu finden war, in dem Günther Grass gelebt hatte. Die Häuser Lückecks sind sehr imposant und erhaben. Leider hatte die Ausstellung schon geschlossen und wir kehrten in die “Historischen Bierstuben” ein, ein Ort, in dem man sich um Jahrzehnte zurückversetzt fühlt. Hier wird geraucht, man sitzt mit Menschen aus dem Ort zusammen und kommt schnell ins Gespräch. So konnten wir Gesprächen über den Wandel der Stadt lauschen, während wir um uns alte, vergilbte Streifentapeten, mit Bildern und Tellern verziert, bestaunen konnten.

Lübeck Marzipan Glühwein
Lübeck Marzipan Glühwein

Fähre von Travemünde nach Helsinki
Vom ZOB (Zentraler Busbahnhof) fuhr uns der Bus 31 – vollbesetzt mit Rentnern, die von Weihnachtsfeiern kamen – nach Travemünde zum Skandinavienkai. Nach 40 Minuten Fahrt konnten wir in der Wartehalle auf unsere Fähre warten. Dort gibt es einen Weinkontor, bei dem sich die Wartenden mit Spirituosen und Wein eindecken, da es in Finnland bekanntlich wesentlich teurer ist. 

Ein VW-Bus brachte etwa 10 Fußpassagiere auf die Fähre, wo wir nach einer kurzen Wartezeit unsere Innenkabine beziehen konnten. Das Ausschiffen sollte erst um 3 Uhr nachts stattfinden, so dass wir diese nicht mehr mitbekamen.